Nach E-Plus-Übernahme

Die Marke Base verschwindet - aus den Fußgängerzonen

Vorbild für Base-Shops: O2-Flagshipstore in München
Telefónica
Vorbild für Base-Shops: O2-Flagshipstore in München
Die Übernahme der E-Plus-Gruppe durch den O2-Mutterkonzern Telefónica wurde bereits vor einem knappen Jahr von der EU-Kommission abgesegnet. Doch erst jetzt zeichnet sich allmählich ab, wie die künftige Markenstrategie des neuen Mobilfunkriesen aussehen wird. Medienberichte, denen zufolge die Marke Base komplett vom Markt verschwinden soll, waren offenbar etwas voreilig.
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Einer von rund 800 Base-Shops in Deutschland
E-Plus
Einer von rund 800 Base-Shops in Deutschland
Auch wenn Telefónica die Details seiner künftigen Markenstrategie noch unter Verschluss hält, zeigt die laufende Integration der E-Plus-Marken in den Telefónica-Konzern, wohin die Reise geht. Seit heute steht fest, dass die Marke Base eben nicht von heute auf morgen vollständig verschwinden wird, sondern (zumindest vorerst) nur am Point of Sale. Wie Telefónica mitteilt, sollen im Zuge der Vereinheitlichung des Shopauftritts bis Jahresende alle Base-Shops zu O2-Shops umgebaut werden. Genau wie die einstige E-Plus-Schwestermarke Simyo soll Base künftig ausschließlich online vermarktet werden. Ob man das als langfristige Bestandsgarantie für Base werten darf, ist unklar.
Für Base-Bestandskunden ändert sich laut Telefónica nichts. Zentrale Serviceleistungen wie Vertragsverlängerungen sollen künftig in den O2-Shops möglich sein. Etwas komplizierter wird es, wenn man zu Base wechseln will. Neuverträge sind in den Shops nur so lange möglich, wie diese als Base-Shop erkennbar sind. Sobald anstelle des Base-Logos das von O2 am Shopeingang hängt, können dort keine Neuverträge mehr abgeschlossen werden. Dies ist dann nur noch im Internet möglich. 

O2-Shop in Köln
Telefónica
O2-Shop in Köln
Der Grundstein für die Ausweitung des Vermarktungsangebots in den Shops wurde bereits im Frühjahr gelegt. So können Kunden in den O2-Shops seit April auch die frühere E-Plus-Marke Blau.de buchen. Umgekehrt werden O2-Angebote bereits seit Februar in den Base-Shops mit vermarktet. 

Der PoS ist für Telefónica derzeit eine der größten Baustellen. Nach dem Kauf von E-Plus war die Zahl der eigenen Shops und Partnershops auf rund 1750 gestiegen. Zum Vergleich: Bei der Deutschen Telekom sind es 1200, bei Vodafone 1600. Telefonica bemüht sich indes verstärkt darum, die Anzahl seiner Läden zu reduzieren. Erst vor wenigen Tagen hatte der Konzern bis zu 301 Ladengeschäfte für einen nicht näher spezifizierten "symbolischen Kaufpreis"  an den Mobilfunkanbieter Drillisch verkauft. Die Holding, die mit Discountmarken wie Smartmobil.de, Simply und Hello Mobile am Markt ist, hatte bereits den früheren E-Plus-Discounter Yourfone sowie 20 Prozent der Netzkapazitäten von Telefónica übernommen. Von den verbleibenden rund 1500 Shops will Telefónica in den nächsten fünf Jahren rund ein Drittel dichtmachen. mas



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