Für die Kampagne "Kein Fußball den Faschisten" hatte Hauptsponsor Congstar in der vergangenen Saison an einem Spieltag den Platz auf der Brust der Spieler geräumt. Der Schriftzug war am 12. Februar, dem 21. Spieltag der vergangenen Zweitliga-Saison, bei der Partie gegen RB Leipzig auf den Trikots des FC St. Pauli zu lesen. Der Club ist damit der erste und bislang einzige Lizenzverein, der für die Erinnerung an die Opfer des Holocaust die Trikotfläche nutzte.
Initiiert hatte die Aktion der Fanladen St. Pauli, eines von 57 vereinsunabhängigen Fanprojekten in Deutschland. Die Fan-Vereinigung hatte sich damit bereits zum achten Mal im Rahmen des Holocaust-Gedenktags am 27. Januar engagiert. Vorangegangen war der Partie gegen Leipzig eine Veranstaltungsreihe mit mehreren Vorträgen, bei denen sowohl das Erinnern als auch die heutigen Neonazi-Aktivitäten im Mittelpunkt gestanden hatten.
"Der Fußball ist Spiegelbild der Gesellschaft, leider auch zum Teil ihrer negativen Erscheinungen wie Rechtsextremismus, Diskriminierungen und Rassismus", so DFB-Präsident
Reinhard Grindel. "Mit dem Julius Hirsch Preis würdigen wir die vorbildliche Arbeit von vielen Menschen im und um den Fußball, die klar Position gegen jede Form von Diskriminierung, auch gegen Homophobie oder Antisemitismus, beziehen."
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