Boxtraining mit Ex-Schwergewichtler
Axel Schulz, Kicken mit
Jens Lehmann,
Nia Künzer,
Raúl und
Fredi Bobic. Mit
Philip Köster über Tricks auf dem Board diskutieren. Oder Selfies mit
Katarina Witt und
Edwin Moses machen - beim Laureus Sport for Good Jam in der Halle "The Base" am gestrigen Sonntag in Berlin wird der Geist von Laureus spürbar.
Es geht hier nicht um den roten Teppich, um Awards und Weltmeisterschaften. Oder um eine weitere Marketingplattform für Mercedes-Benz und IWC, die hinter der Stiftung und dem Award stehen. Es geht um Engagement, um ehrenamtliches Handeln von Spitzensportlern, aber auch von Managern. Dahinter steht die Idee, dass nur Sport Ausgrenzung, Benachteligungen und Diskriminierung aushebeln kann.
Nelson Mandela hat diese Überzeugung bei der Gründung von Laureus in einen einfachen Satz gegossen:
"Sport hat die Kraft, die Welt zu verändern." Es sind Wörter für die Ewigkeit. Und für
Jens Thiemer ein Arbeitsauftrag. "Wir bringen uns wirklich ein – nur so kommen wir konsequent vom Roten-Teppich- und PR-Klischee weg. Nur der Laureus und seine Idee ist es, was in diesem Kontext zählt, nicht Mercedes oder IWC", sagt der Vice President Marketing von Mercedes-Benz Cars und Kurator bei Laureus im Gespräch mit HORIZONT.
Er will Laureus hierzulande bekannter machen, Menschen dafür begeistern. Initiator und Impulsgeber sein. Und den Schwerpunkt verändern. Weg von den Stars und Sternchen, die in den vergangenen Jahren vielleicht zu sehr im Mittelpunkt gestanden sind. Hin zu den Projekten, in denen in mühevoller Arbeit Laureus sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche im Alter von 8 bis 18 Jahren fördert.
Die Stiftung
Die Laureus Sport for Good Foundation besteht insgesamt aus neun nationalen Stiftungen und einer globalen. Weltweit engagiert sich Laureus in über 150 Projekten in 35 Ländern. Über drei Millionen Kinder und Jugendliche bekommen hier Hilfe und Unterstützung. Seit der Gründung im Jahr 2000 hat Laureus Sport for Good über 100 Millionen Euro an Spenden aufgebracht. Die deutsch-österreichische Stiftung gibt es seit 2001. Es war die erste nationale Gründung. Aktuell fördert die Einrichtung hierzulande 12 und in Österreich 4 Projekte. Für die nationale Stiftung sind 26 Laureus Botschafter und seit Sonntag nachmittag fünf Academy Mitglieder aktiv. Hinter dem Engagement stehen die beiden Konzerne Daimler und Richemont mit ihren Marken Mercedes-Benz und IWC Schaffhausen. Für Mercedes-Benz ist Laureus das größte und das wichtigste CSR-Engagement.
Vier dieser Projekte sind am Sonntag besonders präsent. Kickformore, Kicking Girls, Kick im Boxring und High Five präsentieren sich so wie sie sind. Sportlich, jung und voller Dynamik. Beim Fußball, Boxen und in der Halfpipe sollen die Teilnehmer unter anderem Selbstvertrauen tanken und wieder Lebensfreude gewinnen.
Dass das funktioniert, ist an diesem Mittag spürbar. Während draußen sich die Sonne durch die Wolken schiebt, geht drinnen in der dunklen Halle für viele Kinder und Jugendliche so etwas wie ein Traum in Erfüllung. Sie stehen mit ihren Idolen auf dem Platz, sie können sie herausfordern, sie fotografieren, mit ihnen zu schwitzen, lachen und Spaß haben, während dumpfe Beats durch die Arena wummern.
Laureus-Botschafterin Nia Künzer besucht die Ausstellung in der Mercedes-Niederlassung in Berlin
Die Stimmung ist grandios. Doch es geht auch ruhiger, wenn man die Seele von Laureus kennenlernen will. In der Berliner Mercedes-Benz Niederlassung startet fast zeitgleich eine kleine Ausstellung zu "Sport for Good". Interaktiv und konzentriert können hier Besucher bis zum 29. Juni in die Laureus-Welt eintauchen (Agenturen CBE und Antoni). Danach geht die Ausstellung auf Tour nach München und Hamburg.
Was ist Laureus
Laureus versteht sich als weltweite Bewegung des Sports. Sie besteht aus drei Elementen: Der Laureus World Sport Academy, den Laureus Sport for Good-Stiftungen und den Laureus World Sport Awards. Die Academy ist ein Kreis von über 50 ehemaligen Spitzensportlern, die über viele Jahre ihre Sportart dominiert haben. Sie werden von den Academy-Mitgliedern ernannt. Vorsitzender des Gremium ist Leichtathletiklegende und Doppel-Olympiasieger Edwin Moses. Vergangenen Sonntag nahm der erlesene Kreis die ehemalige Skirennläuferin Maria Höfl-Riesch und die spanische Fußballlegende Raúl auf.
Und auch heute Abend soll der verbindende Gedanke des Sports bei der Verleihung der Laureus Sports Award präsent sein. Schon seit vergangenem Freitag rennt die Kampagne
#SneakersforGood durch die sozialen Netzwerke, posten Spitzensportler wie Nico Rosberg, Ilkay Gündogan und Maria Höfl-Riesch auf Twitter Bilder mit ihren sportlichen Tretern. So mancher Gast wird in Smoking beziehungsweise Abendkleid und Sneakers über den Roten Teppich laufen, während im Saal die Spannung steigt, wer als weltbeste Sportler ausgezeichnet wird.
Nominiert sind aus Deutschland und Österreich drei Sportler beziehungsweise Teams.
Mercedes AMG Petronas ist bei der Auszeichnung Mannschaft des Jahres im Rennen. Triathlet
Jan Frodeno ist für die Kategorie Action-Sportler des Jahres nominiert. Und die österreichische Skirennläuferin Anna Veith, in der Wintersportszene besser als
Anna Fenninger bekannt, kämpft um den Titel Sportlerin des Jahres. Doch die Konkurrenz ist hart. Im Teamwettbewerb sind unter anderem der FC Barcelona und die US-Nationalmannschaft der Frauen nominiert, bei den Actionsportlern die Wellenreiter Adriano de Souza und Mick Fanning. Und bei den Frauen machen sich unter anderem Tennisspielerin
Serena Williams und Schwimmerin
Kathie Ledecky Hoffnung. Das Event wird heute Abend ab 19 Uhr live auf Sky Sport News HD übertragen. Eine Gewinnerin steht dann schon schon: die soziale Idee von Laureus.
mir Die Awards
Die Laureus World Sport Awards werden in diesem Jahr zum 17. Mal verliehen. Das Verfahren dahinter ist zweigeteilt. Ein Gremium von weltweitführenden Sportredakteuren, -autoren und -reportern aus über 100 Ländern nominiert für jede Kategorie sechs Personen beziehungsweise Teams. Anschließend wählen die Mitglieder der Academy die Sieger in geheimer Wahl. Das Verfahren wird von PWC überwacht. Insgesamt werden in sieben Kategorien herausragende Sportler und Mannschaften ausgezeichnet. Die Mitglieder der Academy können aber nach ihrem Ermessen auch weitere Awards vergeben.