Rückblende: Anfang August launchten 1&1 und Betreuer
Jung von Matt/Elbe einen TV-Spot, bei dem sich ein vermeintlicher Telekom-Vertreter etwas zu früh über die Auszeichnung als bester Netzanbieter freut -
und dann blamiert zusehen muss, wie der Konkurrent aus dem Hause United Internet geehrt wird. Nicht nur vor dem Hintergrund, dass 1&1 im Festnetzgeschäft auch Vorleistungen der Telekom nutzt und mit dem Konzern kooperiert, ein mutiger Film. Der Bonner Konzern ließ das allerdings nicht auf sich sitzen und konterte
im aktuellen "Familie Heins"-Spot mit einer deutlich subtileren Spitze (Kreation:
DDB).
Nun legt 1&1 nach und spinnt die Geschichte von der Preisverleihungsgala einfach weiter. Während die Vertreter des Testsiegers ihren Erfolg feiern, Siegerfotos machen lassen und auf der Leinwand im Hintergrund noch einmal die Bilder vom ersten Spot zu sehen sind, telefoniert der Telekom-Mann frustriert mit seiner Zentrale. Die kann ihn aber nur schlecht verstehen, weil er, natürlich, keinen guten Empfang hat. Seine verzweifelte Suche nach einem besseren Signal nutzt der 1&1-Mann schließlich nochmals für die Vermeldung des Testergebnisses.
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Werbekrieg ums beste Netz
Wie sich die Telekom bei 1&1 revanchiert
Wenn Verbraucher ihren Telekommunikationsanbieter wechseln, dann wegen der Netzqualität. Wenn dann ein Wettbewerber das Netz der Konkurrenz anschwärzt, gibt es verständlicherweise Krieg. Ein aktuelles Beispiel liefern die Telekom und 1&1.
Stellt sich nun also die Frage, ob die Telekom den Kleinkrieg weiterspinnt und in ihrem nächsten Werbespot wieder auf die Attacke der kleineren Konkurrenz reagiert - beim letzten Mal dauerte es keine vier Wochen, bis die filmische Antwort vorlag. Man kann fast davon ausgehen, dass im Werbekrieg um das beste Netz eine Fortsetzung folgt, schließlich hat dieser bereits eine lange Vorgeschichte: Ende 2013 etwa ließ die Telekom seine Agentur DDB die Wettbewerber auf einer Anzeige zum Thema Netzqualität
kurzerhand schwärzen. 2011 warfen die Bonner Vodafone bei einer Kampagne
Irreführung der Verbraucher vor.
fam