Anders als
CDU (
Jung von Matt),
SPD (
KNSK),
Bündnis90/Die Grünen (Ziemlich Beste Antworten),
FDP (
Heimat) und
Die Linke (DiG/Trialon) arbeitet die
AfD mit einer Agentur zusammen, die ihren Sitz nicht in Deutschland hat, womit die Partei ihrem Namen alle Ehre macht. Wie ein AfD-Sprecher gegenüber HORIZONT Online bestätigt, wird die Bundestagswahlkampfkampagne der Partei von
Kunkelbakker entwickelt.
Die Motive wurden von Kunkelbakker entwickelt
Die Schweizer Agentur, hinter der der deutsche Kommunikationsberater und Schriftsteller
Thor Kunkel ("Endstufe") steht, hat sich
nach eigenen Angaben unter anderem auf Kommunikationsstrategien, Above-the-Line-Werbung, Mediaplanung sowie Engagement- und Influencer Marketing spezialisiert. Kunkel selbst ist in der Werbebranche kein Unbekannter: Laut seinem
Wikipedia-Eintrag hat er bereits als Kreativer für große Networkagenturen wie Young & Rubicam und Leo Burnett gearbeitet. Auf der Agentur-Website wird zudem auf Tätigkeiten bei
McCann-Erickson, Wunderman und Team BBDO verwiesen. © Fotolia / Lydia Geissler
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Am 24. September ist Bundestagswahl. Nach den US-Wahlen drängt sich die Frage auf, ob auch hierzulande mit einer Twitter-Schlammschlacht zu rechnen ist und welche Rolle digitale Medien im Mediamix spielen. HORIZONT Online hat dazu Media-Experten befragt.
Kunkel, der mit seinem Roman "Endstufe" 2004 international Aufsehen erregte und - so schreibt es der "Spiegel" in seiner aktuellen Ausgabe - "mit den Positionen der AfD keine Probleme" hat, wird laut dem AfD-Sprecher auch das einzige externe Mitglied des Wahlkampfteams sein, das "eine Handvoll Leute" umfasst und sich in den kommenden drei Monaten um die Kampagne der Partei kümmert.
In einigen Bundesländern ist die Plakatkampagne schon angelaufen
Die Aufgaben des Teams sind durchaus breit gefächert. Da die Partei keine zusätzliche Mediaagentur beauftragt hat, fallen auch Mediaplanung und Einkauf in den Zuständigkeitsbereich des Teams. Hier ist einiges an Spezialwissen vonnöten. Neben den klassischen Plakaten und den Wahlwerbespots, die die TV-Sender den Parteien traditionell unentgeldlich zur Verfügung stellen, setzt die AfD auch auf Hörfunkspots, Printanzeigen und - vor allem - auf Social-Media-Aktivitäten. "Ursprünglich war geplant, 10 Prozent des Etats in Höhe von 3,5 Millionen Euro in Social Media zu investieren. Jetzt haben wir beschlossen, diesen Anteil zu erhöhen", so der Sprecher. Social Bots und das mit Cambridge Analytica in Verbindung gebrachte sogenannte Programmatic Campaigning - also die zielgenaue Ansprache von Nutzern auf Basis psychologischer Profile - sind nach Angaben des Sprechers allerdings nicht geplant.
© Screenshot Facebook / Shahak Shapira / AfD
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Die Plakatkampagne des AfD-Bundesvorstands sorgt schon länger für Schlagzeilen. Jetzt erst recht. Satiriker Shahak Shapira hat die AfD-Motive abgewandelt und sammelt auf Facebook und Twitter tausende Likes ein.
Die Debatte über die Plakatmotive, die es
laut Welt.de zwischen dem AfD-Bundesvorstand und einigen Landesverbänden gegeben haben soll, hat sich unterdessen offenbar in Luft aufgelöst. Laut dem Sprecher werden die von Kunkelbakker entwickelten Motive, die
auch Satiriker Shahak Shapira bereits aufs Korn genommen hat, bundesweit zum Einsatz kommen. Dass der eine oder andere Parteifunktionär einzelne Motive nicht gut finde, sei "völlig normal" und komme in jeder Partei vor. Die Palette der Wahlmotive, die die AfD ihren Landesverbänden zur Verfügung stelle, sei so groß, dass sicher für jeden etwas dabei sei.
mas
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