Interbrand-Ranking

Apple bleibt die wertvollste Marke der Welt

Die Anziehungskraft von Apple ist ungebrochen
Foto: Apple
Die Anziehungskraft von Apple ist ungebrochen
Allen Unkenrufen zum Trotz hat Apple nichts an Markenwert eingebüßt – ganz im Gegenteil. Mit einem Markenwert von knapp 119 Milliarden US-Dollar kann der Apfelkonzern die Spitze im renommierten Interbrand-Ranking nicht nur behaupten, sondern den Abstand auf die Nächstplatzierten sogar vergrößern. Das größte Wachstum aber generiert ein anderer.
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Mit einem Plus von sage und schreibe 86 Prozent klettert Facebook im Interbrand-Ranking von Rang 52 auf 29 - kein anderes Unternehmen kann einen annähernd so großen Sprung machen. Auf Rang 2 der Top Riser kommt - erfreulich aus deutscher Sicht - Audi (plus 27 Prozent). Ohnehin stellen die Automobilmarken den Großteil der elf deutschen Vertreter im Elite-Club. Auf der deutschen Pole Position und im Gesamtranking auf Platz 10 liegt Mercedes-Benz. Mit DHL und Hugo Boss gibt es außerdem zwei deutsche Neu-Einsteiger in die Top 100 (siehe Tabelle ganz unten).


Justus Schneider, CEO Interbrand Central and Eastern Europe, über die Performance von...

...Apple

Mit Abstand die wertvollste Marke der Welt. Der erneute, zweistellige Zuwachs in Markenwert macht deutlich, dass Apples Story konsequent weiter geschrieben wird. Apple Pay, Car Play und die Apple Watch sind Beispiele dafür, wie die Marke in alle Bereiche unseres Lebens vordringt. Apple wird der 'Digital Hub für Verbraucher' den Steve Jobs schon 2001 vorausgesehen hat. Die einzelnen Produkte sind in hohem Maße relevant und liefern ein authentisches Markenerlebnis, aber der wichtigere Aspekt ist das Zusammenspiele dieser Produkt.

Das Apple Ecosystem ist das Maß der Dinge und sollte jedem Unternehmen zu denken geben, dass Produkte isoliert betrachtet. Es geht um die nahtlose Integration von Verbraucher-Insights, Technik und Marke. Die realen und digitalen Touchpoints zahlen auf ein authentisches, differenzierendes und relevantes Markenerlebnis ein und der Nutzer wird in die Lage versetzt, fast jede Form der menschlichen Kommunikation oder der Interaktion mit Technik spielerisch selber zu gestalten. Apple ist mit seiner Vision, alles in unserem Leben leichter zu machen, einer der wichtigsten Vorreiter für das was Stein Arne Nistad als "Age of You" bezeichnet.

...Google

Der andere große Vorreiter für das Zeitalter des Individuums, the Age of You, Google wächst ungebrochen. Natürlich 'googeln' wir, denn keine andere Suchmaschine leistet das, was Google bietet - zumindest in der westlichen Hemisphäre. Aber Google ist mittlerweile viel mehr. Alleine in den vergangenen zwei Jahren hat Google über 17 Milliarden Dollar für Akquisitionen ausgegeben, um Biotech-Unternehmen, Roboter-Technologie, künstliche Intelligenz und Wearables zu ins Portfolio zu nehmen.

Mit einem Ziel, mehr Informationen über Menschen zu erlangen um damit mit mehr personalisierte Information für Menschen zu liefern. Ob uns das nun persönlich gefällt oder zutiefst betroffen macht, Google hat zwei Seiten,  zum einen die als bedrohliche empfundene Aggregation von Informationen und zum anderen die persönlich befreiende Versorgung mit Informationen, die das Individuum stärkt und damit eben auch das 'Age of You' überhaupt erst ermöglich.

...Facebook

Die Marke die das „Selfie" praktisch erfunden hat, befindet sich in einem Zustand des Erwachsenwerdens. Das spiegelt auch der fulminante Aufstieg im Best Global Brands Ranking 2015 wieder. Mit einem satten Plus von 87 Prozent in Markenwert kommt Facebook auf 14,349 Milliarden Dollar. Die für Social-Media besonders wichtigen Themen Mobile, Sicherheit und Selbstkontrolle versucht das Unternehmen mit technischen Neuerungen zu adressieren, die dem Benutzer mehr Kontrolle über die eigenen Daten geben. Zukäufen anderer Innovationsführer (zum Beispiel What‘s App) verdeutlichen die Strategie: die Kommunikationsplattform einer ganz Generationen zu sein. Wenn es um das Teilen von Informationen auf einer persönlichen Ebene geht, ist und bleibt Facebook der Branchenprimus (zumindest in der westlichen Hemisphäre).

Aber genauso wie Amazon oder Ebay muss sich Facebook im digitalen Markt von morgen erfolgreich platzieren und differenzieren um nicht von neuen "pubertierenden" jungen Marken überrannt zu werden (zum Beispiel Ello). Man kann gespannt sein, wie Facebook in Zukunft in einer Marktumgebung agiert, die zunehmend durch ethisch-moralisch nachhaltiges Verhalten seiner Nutzer geprägt ist, die erwarten das große Marken Ihren Anteil an der nachhaltigen Gestaltung der Zukunft tragen.

...Audi

Audi zeigt eine bemerkenswerte Entwicklung des Markenwertes. Mit einem Wachstum um 27 Prozent von 7,7 Milliarden US-Dollar auf 9,8 Milliarden Dollar Markenwert gehört Audi eindeutig zu den Gewinnern des diesjährigen BGB-Rankings. Die eingeschworen Audi-Mitarbeiter haben sehr klare Vorstellungen davon, was einen Audi ausmacht und wie er sich von der Konkurrenz aus Stuttgart und München zu unterscheiden hat.

Wiedererkennung und Stringenz im Design über alle Baureihen, Disziplin und Raffinesse im Interieur und fokussierte Botschaften in der Kommunikation sprechen die Zielgruppen von Audi nach wie vor an. Die Verkaufszahlen belegen eindeutig das diese Formel im Wettbewerbsumfeld funktioniert, mit über 1,57 Millionen verkauften Fahrzeugen im Jahr übertrifft Audi die eigene Rekordmarke aus 2012 um 8,3 Prozent. Noch weisen Mercedes und BMW ein Vielfaches an Markenwert aus, aber der Abstand wird weiter schrumpfen, wenn Audi seine technologische Roadmap über Leichtbau, Elektrifizierung, Infotainment bis hin zu Fahrerassistenz konsequent
umsetzt und reale und digitalen touch points nahlos vernetzt.

...DHL

DHL, das weltweite Logistikunternehmen mit Konzernsitz in Bonn, zum dem auch die Deutsche Post gehört, zieht erstmalig in den exklusiven Club der 100 wertvollsten Marken ein, ebenso wie Fedex. Mit 5,084 Milliarden Dollar positioniert sich DHL aber deutlich vor dem Wettbewerber, der es auf 4,4 Milliarden Markenwert bringt. Langjähriger, systematischer Markenaufbau bei DHL, vor allem durch konsequentes Branding der Services mit der Marke DHL und kontinuierliches Investment in Produktinnovationen, führen zu deutlich gestiegener Präsenz und Awareness bei den Kunden. Bei DHL ist, wie auch bei anderen Logistikdienstleistern, der Anteil an markeninduzierten Umsätze deutlich gestiegen. Der Kunde entscheidet zunehmend bewusster, welches Unternehmen er beauftragt.  Insbesondere vor diesem Hintergrund sind auch die konsequenten Verbesserungen im Bereich Nachhaltigkeit ein wichtiger Treiber für den wirtschaftlichen Erfolg und den Markenwert. Die Kunden honorieren die nachhaltige Ausrichtung des Geschäfts.

...Hugo Boss

Neu im BGB-Ranking ist Hugo Boss. Mit ihrer Positionierung - Hugo Boss inspires people towards Success - ist die Marke auf dem Sprung zu einer der führenden globalen Fashionbrands im Premium und Luxus-Segment. Früher bekannt für den perfekt sitzenden Businessanzug umspannt die Dachmarke Hugo Boss heute die Brands Boss, Boss Orange, Boss Green and Hugo für Männer und Frauen. Jede der Boss-Einzelmarken ist dabei klar positioniert: Boss - genuine, understated luxury, Boss Orange - urban casualwear, Boss Green - functional and sports wear und Hugo - progressive looks with an edgy attitude. Die Marke forciert mit enormer Energie eCommerce und die Verknüpfung von digitalen Medien mit Online-Shopping. Der Kunde soll kaufen wo er will (geografisch), über welchen Kanal er will (real oder online) und wann er will (24/7). Dabei gelingt es der Marke wie kaum einer anderen Premium-Fashionbrand, ihre Sponsoring-Engagements und Markenbotschafter in den eigenen eCommmerce zu integrieren. Es wird spannend sein, Boss' weitere Foray in Woman Fashion und die Ausweitung der eigenen Flagship-Stores zu beobachten. Boss ist sicherlich gut für weitere Steigerungen seines Markenwertes. mh

Das Interbrand Ranking

Das sind die 100 wertvollsten Marken der Welt
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