Hintergrund des Stellenabbaus ist eine Neustrukturierung der Gruppe. Künftig wolle man sich auf die Kernsparten Flug und Touristik konzentrieren, hieß es. Andere Unternehmensbereiche sollen ausgegliedert oder an Investoren verkauft werden. Die Gläubiger hätten dem Kurs zugestimmt.
Mit dem Umbau soll die komplizierte Firmenstruktur vereinfacht werden. Diese sei im Zuge der "starken Expansion in den vergangenen Jahren äußerst unübersichtlich geworden", so Flöther. Für den Großteil der Gesellschaften hätte es seit langem keine geprüften Jahresabschlüsse mehr gegeben. Auch Zahlungsströme und Verrechnungen zwischen den einzelnen Gesellschaften seien nur schwer nachzuvollziehen. "Das müssen wir dringend ändern."
Unister betreibt zahlreiche Internetportale, darunter die Reiseseiten
fluege.de und
ab-in-den-urlaub.de. In der vergangenen Woche hatte das Amtsgericht Leipzig das Insolvenzverfahren über die Unister Holding GmbH eröffnet. Bei den insolventen Gesellschaften der Gruppe sind derzeit rund 840 Mitarbeiter beschäftigt.
Der Geschäftsbetrieb läuft seither weiter, mit dem operativen Geschäft werden laut Flöther positive Erträge erwirtschaftet. "Unser Ziel ist nicht der schnellstmögliche, sondern ein bestmöglicher Verkauf." Nach wie vor gebe es sechs Angebote von Interessenten.
Die Unister Holding hatte am 17. Juli Insolvenzantrag gestellt. Drei Tage zuvor war der Gründer des Leipziger Internetunternehmens, Thomas Wagner, bei einem Flugzeugabsturz in Slowenien ums Leben gekommen.
dpa