Influencer-Studie

Geschlecht und Bildung beeinflussen das Empfehlungsverhalten

So sieht der Durchschnitts-Influencer aus
Webguerillas
So sieht der Durchschnitts-Influencer aus
Influencer ist nicht gleich Influencer. Einer Studie der Webguerillas zufolge haben zwei soziodemographische Merkmale einen Einfluss auf das Empfehlungsverhalten der User: Geschlecht und Bildung. Der durchschnittliche Influencer sei zudem 35 Jahre alt, männlich und besitzt einen Hochschulabschluss.
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Zu diesen und weiteren Ergebnissen kommt eine aktuelle Auswertung der Studie "Markenempfehlungen in sozialen Medien" von den Webguerillas und der Macromedia Hochschule. "Ihr Expertentum leben Frauen und Männer im Social Web deutlich unterschiedlich aus", erklärt Castulus Kolo, wissenschaftlicher Projektleiter und Dekan der Macromedia Hochschule. "Männer sind hier extrovertierter und stärker auf Meinungsmache aus, Frauen agieren subtiler – das gilt für alle wesentlichen Plattformen."

Für die Studie wurden 2000 Probanden zwischen 18 und 65 Jahren online befragt. Ein Influencer ist den Machern zufolge ein User, der "in den letzten sechs Monaten mindestens einmal eine Markenempfehlung oder auch eine negative Markenäußerung über soziale Medien getätigt hat und darüber hinaus besonders gut im Social Web vernetzt ist, ein überdurchschnittliches Markenbewusstsein und eine Reputation als Marktkenner aufweist." Das seien in Deutschland rund 4,6 Millionen Menschen.
Männliche und weibliche Influencer agieren unterschiedlich
Webguerillas
Männliche und weibliche Influencer agieren unterschiedlich
Der Studie zufolge würden auf Facebook etwa 66 Prozent der männlichen Influencer Beiträge regelmäßig kommentieren, 63 Prozent regelmäßig selbst Postings veröffentlichen. Bei den Frauen liegen die Werte bei 56 und 42 Prozent. Beim Liken und Teilen sind wiederum die Frauen vorne - mit 75 zu 71 Prozent, bzw. 69 zu 63 Prozent.

Ein ähnliches Bild zeige sich auch bei Blogs und Foren: Männer schreiben tendenziell mehr eigene Beiträge (53 vs. 49 Prozent) und kommentieren häufiger (68 vs. 62 Prozent). Gleiches Verhältnis gilt auch für Youtube. Die Google-Tochter rangiert unter den beliebtesten Plattformen der Influencer übrigens nur auf Platz 3. Am begehrtesten ist Facebook, wo sich 95 Prozent der Befragten regelmäßig austoben, gefolgt von Blogs und Foren (93 Prozent). Weit abgeschlagen ist Twitter - den kriselnden Microbloggingdienst nutzen etwa 59 Prozent der Befragten regelmäßig.

Die bei der Werbebranche so begehrten Influencer sind vor allem dann am aktivsten, wenn sie einen Hochschulabschluss haben. Der Auswertung zufolge mache sich dies vor allem auf Facebook bemerkbar: 52 Prozent der Influencer mit Hochschulabschluss würden regelmäßig eigene Inhalte posten, bei solchen mit einer Ausbildung, Mittleren Reife oder Abitur steige der Wert nicht über 33 Prozent. "Influencer sind keine homogene Gruppe, sie ticken grundverschieden", kommentiert David Eicher, Geschäftsführer der Webguerillas. "Entsprechend differenziert muss Influencer Marketing konzipiert sein, um die Wechselwirkungen zwischen Produkt/Marke, Influencer und Plattformen voll ausspielen zu können." ron
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