Grexit

Wie ein deutscher Spirituosenhersteller die Griechenpleite zur Erfolgsmarke machen will

Das Label der neuen Wodka-Marke Grexit
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Das Label der neuen Wodka-Marke Grexit
So viel vorausschauende Planung hätte man sich von der griechischen Regierung gewünscht: Schon im Januar sicherte sich der Spirituosenhändler Uwe Dahlhoff die Markenrechte an "Grexit". Jetzt macht sich die Investition bezahlt. Unter dem Motto "Sauer macht Lustig" sollen die Steuerzahler schon in den nächsten Wochen dem Staat über die Alkohlsteuer Rücklagen für mögliche griechische Kreditausfälle finanzieren.
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Nicht viele Unternehmen würden sich trauen, eine in ihren politischen und sozialen Folgen derzeit unkalkulierbare Krise zur Basis einer neuen Getränkemarke zu machen. Aber Dahlhoff ist in der Getränkebranche kein Unbekannter. Schon in den 90er Jahren sorgte er mit dem Themenschnaps "Helmuts Birne" für böses Blut im Kanzleramt. Nach dem Mauerfall folgte der mittlerweile zum Ostalgie-Klassiker aufgestiegenen Themenschnaps "Erichs Rache".

Mit "Grexit" könnte er nun erneut den Nerv der Zeit treffen. Mit einem freundlich lachenden Tsipras und Varoufakis auf der Flasche, über denen ein Merkel-Kopf als ewig mürrischer Wappenvogel schwebt, spiegelt das Packaging die öffentliche Meinung über das aktuelle Finanzdrama wieder. Das Wodka-Lemon-Gemisch liefert Dahlhoff gleich mit maßgeschneidertem Markenerlebenis für die Gastronomie. Gepaart mit griechischer Musik soll der Grexit auf eigenen Grexit-Motto-Partys fließen. Wer am Ende einer solchen Party allerdings die Zeche zahlt, verrät Dahlhoff nicht. cam
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