Der Fall wird bei der Europäischen Kommission bereits seit 2010 geprüft und steht dem Vernehmen nach nun vor der Einstellung. Mehrere Konkurrenten werfen dem Internetgiganten aus Mountain View vor, sie in den Suchergebnissen zu benachteiligen und eigene Angebote höher zu ranken. Google hatte daraufhin Änderungen angeboten, zum Beispiel soll in der Ergebnisliste durch Beschriftung und grafische Elemente verdeutlicht werden, wenn es sich um Google-Produkte handelt. Anders als Alumnia ist die Konkurrenz - darunter auch die
Deutsche Telekom - mit den Vorschlägen nicht einverstanden.
"Die derzeitigen Zugeständnisse räumen nach Meinung der Deutschen Telekom nicht die ernsthaften Wettbewerbsbedenken aus dem Weg", zitiert die "Welt" aus dem Begleitschreiben der Telekom-Beschwerde. Aus Sicht der Telekom sei es für die Entwicklung einer wettbewerbsfähigen Internetwirtschaft und langfristig für den Vorteil der europäischen Verbraucher von höchster Wichtigkeit, dass die Kommission Googles Verhalten in verschiedenen Märkten vollständig untersucht und analysiert und angemessene Maßnahmen trifft.
Telekom-Vorstandsvorsitzender
Timotheus Höttges hatte bereits vorher im "Handelsblatt" "Chancengleichheit mit den großen amerikanischen und asiatischen Unternehmen, die unsere Industrie beherrschen - zum Beispiel beim Datenschutz und oder bei der Möglichkeit der Marktkonsolidierung" gefordert. Kritik gab es auch von
Springer-Chef Mathias Döpfner, Siemens
-Manager
Joe Kaeser sowie den Bundesministern
Sigmar Gabriel und
Thomas de Maizière. In Paris stellten vergangene Woche zudem rund 400 europäische Internetfirmen, Verlagshäuser und Verbraucherorganisationen
eine gemeinsame Klage gegen Google wegen Missbrauchs der Monopolstellung vor.
Forderungen
nach einer Zerschlagung von Google, von Gabriel als "ultima ratio" ins Gespräch gebracht, erteilen Experten allerdings eine Absage. Der Vorsitzende der deutschen Monopolkommission
Daniel Zimmer sagte der "FAZ", bei der Debatte um die Macht von Google gehe es "zunächst um den Schutz der Bürger vor einer immer weiter gehenden Ausspähung und die langfristige Speicherung und Analyse personenbezogener Daten". Google sei zudem "nicht so allmächtig", wie es manchmal scheine.
fam