Die Münchner Agenturgruppe Serviceplan setzt im Gegensatz dazu auf Exklusivität: Zur Verleihung der World Press Photo Awards vergangenes Jahr in Amsterdam hat sie eine Spezialausgabe des Jahrbuchs hergestellt, deren Seiten mit unsichtbaren Lautsprechern bedruckt sind. Damit lassen sich Töne und Geräusche wiedergeben und zu jedem Bild Geschichten erzählen. Die Auflage beträgt gerade einmal 25 Exemplare.
Massenfabrikation hier, Einzelfertigung dort. Die beiden Beispiele zeigen: Das Interesse an gedruckter Elektronik nimmt zu – vonseiten der Industrie genauso wie bei Agenturen und Dienstleistern. "Noch vor drei Jahren galten die Entwickler und Promotoren eher als spleenig. Heute erhalten wir immer mehr konkrete Projekt- und Produktanfragen", sagt
Arved Hübler, Leiter des Instituts für Print- und Medientechnik an der Technischen Universität Chemnitz, das sich auf gedruckte Elektronik spezialisiert hat. Von einem Durchbruch mag er zwar nicht sprechen, wohl aber von einem "positiven Trend".
In den Bereich der gedruckten Elektronik gehören insbesondere elektrische Schaltungen aus Kunststoffen, Batterien und Messfühler, Displays und Leuchtkörper. Der Automobilhersteller
Audi beabsichtigt, sein Modell TT in diesem Jahr mit gedruckten Rückleuchten auszustatten. Mehrere Sportartikelhersteller wollen sogenannte Smartshirts anbieten, die gedruckte Sensoren enthalten und Aufschluss über die körperliche Aktivität geben. In der Medizintechnik werden gedruckte Elektroden beispielsweise für EKG-Untersuchungen erprobt.