Bei virtueller Werbung wird die Werbebotschaft auf der Stadionbande für das TV-Bild mit einer anderen Botschaft überblendet. Das Publikum im Stadion merkt davon nichts, genauso wenig wie die Zuschauer vor den TV-Bildschirmen im deutschsprachigen Raum. In Auslandsmärkten jedoch bekommen die Zuschauer dadurch eine andere, auf sie zugeschnittene Werbung zu sehen. Sponsoren in für die Bundesliga wichtigen internationalen Märkten erhalten dadurch die Möglichkeit, ihr heimisches Publikum bei Live-Übertragungen der Fußball-Bundesliga zu erreichen - was wiederum mehr Geld in die Kassen der Clubs spülen dürfte.
Bei der Einführung der virtuellen Werbung setzt die DFL auf die Technologie des britischen Anbieters
Supponor, der eine Partnerschaft mit dem Sportrechte-Vermarkter Lagardère Sports unterhält. Das Unternehmen habe als erstes den Qualitätscheck bestanden, wie die DFL mitteilt. Dennoch würden auch weiterhin Testreihen mit anderen Anbietern fortgeführt.
Virtuelle Werbung
Die Einführung der neuen Werbeform ist das Ergebnis jahrelanger Entwicklungsarbeit. Bereits in der Rückrunde der Saison 2016/17 waren Supponor und
Lagardère Sports auf Roadshow bei mehr als zehn Bundesligisten gegangen, um ihre Lösung vorzustellen. Den Abschluss bildete ein Live-Test bei der Bundesliga-Partie Wolfsburg gegen Frankfurt am 6. Mai 2017, der allerdings nicht im TV-Bild ausgestrahlt wurde.
Dies wurde nun nachgeholt: Beim Bundesligaspiel Borussia Dortmund gegen den FC Augsburg am 26. Februar im Dortmunder Signal-Iduna-Park wurde erstmals ein zusätzlicher World-Feed in die internationalen Märkte ausgestrahlt. Damit kam die von der DFL und ihrer Produktionstochter Sportcast, Supponor und Lagardère Sports abgestimmte Testreihe zum Abschluss. Mehr zum Thema
Fußball-Bundesliga
So viel verdienen die Erstligisten mit Werbung
Die Deutsche Fußball Liga (DFL) hat die wirtschaftlichen Kennzahlen der Fußball-Bundesliga aus der Saison 2016/17 vorgestellt.Schon zum 13. Mal in Folge konnten die 36 Vereine einen Umsatzrekord feiern.
Damit ist die Arbeit für die DFL aber noch nicht beendet. Nun gilt es, die konkreten Anwendungsmöglichkeiten und Potenziale der virtuellen Werbung für die Clubs auszuloten. Das will die DFL in einem Workshop tun, in dem die 36 Bundesligisten über die Bedingungen und den möglichen Umfang des Einsatzes virtueller Werbung sowie das künftige Zusammenspiel aller Beteiligten informiert werden sollen.
Tatsächlich dürfte das tatsächliche Vermarktungspotenzial im Ausland stark von der Popularität des jeweiligen Clubs abhängen - was besonders die in Sachen Auslandsvermarktung schon weit vorangeschrittenen Vereine Bayern München und Borussia Dortmund in eine gute Position bringen dürfte. Alles weitere hänge von der Ausgestaltung zukünftiger TV-Verträge und der damit verbundenen
Anzahl der ausgestrahlten Bundesligaspiele im Ausland ab, sagt Sebastian Kube, Vice President Sales Operations & Account Management beim Sportmarktforschungsunternehmen Nielsen Sports. Das kumulierte Vermarktungspotenzial für die 18 Bundesligaklubs schätzt der Experte auf über 60 Millionen Euro. „Wir sind überzeugt, dass der Einsatz der virtuellen Bandenwerbung einen enormen Schub für die Internationalisierungsbestrebungen der gesamten Bundesliga bedeuten wird.“
Philipp Hasenbein
"Der Einsatz von zielgruppenspezifischer, hochqualitativer virtueller Bandenwerbung bedeutet einen enormen Zusatznutzen. Wir freuen uns darauf, unsere bestehenden und neuen Bundesligapartner bei der Implementierung zu unterstützen", sagt
Charlie Marshall, COO von Supponor.
Philipp Hasenbein, Geschäftsführer von Lagardère Sports Germany, ergänzt: "Wir sind überzeugt, dass der Einsatz der virtuellen Bandenwerbung einen enormen Schub für die Internationalisierungsbestrebungen der gesamten Bundesliga bedeuten wird. Die Technologie ermöglicht es uns, als internationale Vermarktungsagentur sowohl für Rechtehalter als auch für Sponsoren zusätzliche Mehrwerte zu kreieren. Wir unterstützen unsere Partner gern dabei, ihre Positionierung in den jeweiligen Zielmärkten weiter voranzutreiben und ihre Zielgruppen mit passgenauen und länderspezifischen Werbebotschaften zu erreichen."
ire