Martin Sinner wird neuer CEO von Redcoon
Nachdem Media-Saturn sich zuletzt vor allem mit den Multichannel-Konzepten der stationären Marken befasst hatte, ist jetzt das reine E-Commerce-Geschäft an der Reihe. Mit der eigens gegründeten Tochterfirma Electronics Online Group soll aus Redcoon gleich eine ganze Reihe an Onlineshops werden. Wesentlicher Treiber dieser Expansion wird Martin Sinner sein, ab 1. November neuer Redcoon-CEO.
Sinner beerbt in seinem neuen Job den bisherigen CEO Georg W. Mehring-Schlegel, der weiterhin im Extended Board der Media-Saturn Holding als COO und Executive Vice President für das Online-Pure-Play-Geschäft verantwortlich bleibt. Über die genauen Details der Strategie hält sich das Unternehmen derzeit allerdings noch bedeckt. So soll die Electronics Online Group durch eigene neue Konzepte und Übernahmen wachsen. Wie viel Geld Sinner dafür konkret zur Verfügung steht, ist allerdings nicht bekannt.
Allerdings scheint sich im Unternehmen zumindest die Erkenntnis durchgesetzt zu haben, dass man sich in diesem Job nur wenig Zeit lassen kann. Mit Sinner hat Media-Saturn einen Manager gewonnen, der Erfahrungen aus der Start-up-Szene mitbringt und daher gewohnt ist, wesentlich schneller Projekte voranzutreiben, als das in traditionellen Unternehmen üblich wäre.
Sinner gründete selbst 2000 das Vergleichportal
Idealo, das er bis 2012 als CEO leitete. Er hat auch Axel Springer immer wieder als Berater für digitale Themen begleitet - zuletzt bei Kai Diekmanns Ausflug ins Silicon Valley - und hat sich seit 2007 als Investor an mehreren Start-ups beteiligt. Auch Sinners Kontakt zur Media-Saturn-Gruppe besteht nicht erst seit diesem Jahr. Als Media-Markt 2013 in der Kampagne "Deutschland vergleicht den Preis" seine eigene Preiswürdigkeit beweisen wollte, war der Kooperationspartner Sinners Vergleichsplattform Idealo.
Klar ist auch, dass Media-Saturn nicht die Absicht hat, das deutsche Internet mit weiteren Shops zu fluten, in denen ähnlich wie bei Redcoon vor allem über den Preis verkauft wird. Gedacht wird vielmehr an spezialisierte Shops, die sich auf Trendthemen wie Wearables konzentrieren sollen. Jedes dieser Konzepte werde eine andere Positionierung bei Preis, Sortiments-Tiefe, Services und Lifestyl-Relevanz haben, heißt es dazu in der Pressemitteilung.
cam