Der Werberat hatte geurteilt, dass sich die Kampagne nicht explizit an Kinder wende und dass die auf den Dosen abgebildeten Fußballspieler keine Idole seien, die vorrangig Kinder ansprechen. Dieser Meinung will sich
Oliver Huizinga nicht anschließen: "Der Werberat macht sich lächerlich", so der Experte für Lebensmittelmarketing bei Foodwatch. "Wenn Sammeldosen und Panini-Sticker mit Fußballstars keine Kinderwerbung sind, was dann?"
Vielmehr gebe es Studien und Umfragen, wonach Jungen im Alter zwischen 6 und 12 Jahren "Fußballprofi" als häufigsten Berufswunsch angaben und die zeigten, dass die vom Werberat als Gegenargument ins Feld geführten Sammelalben von Panini bei Kindern und Jugendlichen sehr beliebt seien. "Das Urteil lässt nur einen Schluss zu: Der Werberat schützt nicht die Kinder vor Junkfood-Marketing, sondern das Geschäftsmodell der Junkfood-Industrie", so Huizinga.
Foodwatch hatte die Beschwerde gemeinsam mit der Deutschen Diabetes Gesellschaft eingereicht. Deren Geschäftsführer
Dietrich Garlichs sagt: "Mit dieser Entscheidung macht sich der Deutsche Werberat unglaubwürdig. Er sollte seine Entscheidung überdenken. Im Sinne der Transparenz fordern wir den Werberat auf, die Stellungnahme von Coca-Cola zu unserer Beschwerde zu veröffentlichen. Die Öffentlichkeit hat ein Recht zu erfahren, wie das Selbstkontrollorgan zu seinem Urteil gekommen ist."
Vom Werberat heißt es auf Anfrage von HORIZONT Online, dass bislang noch keine Beschwerde zu der Entscheidung eingegangen sei. Die Stellungnahme von Coca-Cola zur Foodwatch-Beschwerde öffentlich zu machen, wie es die Beschwerdeführer verlangen, sei keine Option: Das tue man generell nicht, so eine Sprecherin des Werberates.
ire