Deloitte Umsatzranking

Fußball-Bundesliga behauptet Platz 2 unter Europas Top-Ligen

Die Bundesliga ist wirtschaftlich gesund und wächst
DFL
Die Bundesliga ist wirtschaftlich gesund und wächst
Die Bundesliga bleibt im neunten Jahr in Folge die zweitstärkste Kraft im europäischen Fußball: In der Saison 2014/15 erzielte die Liga ohne Tranfererlöse einen Umsatz von 2,4 Milliarden Euro, wie Deloitte im jüngsten "Annual Review of Football Finance" errechnet hat. Das ist ein Wachstum von 5 Prozent bzw. 117 Millionen Euro. Stärker ist nur die englische Premier League.
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Die höchste englische Spielklasse kommt auf einen Gesamtumsatz exklusive Transfererlöse von 4,4 Milliarden Euro und legt damit um starke 13 Prozent zu. Dieser Wert ist laut Deloitte aber mit der starken Aufwertung des britischen Pfunds gegenüber dem Euro zu erklären. In Landeswährung falle das Plus mit 3 Prozent wesentlich moderater aus. Auf den Plätzen 3 bis 5 folgen die Primera Divisòn in Spanien mit 2,1 Milliarden Euro Umsatz (+6 Prozent, die italienische Serie A (1,8 Milliarden Euro, +5 Prozent) und die französische Ligue 1, die als einzige europäische Top-Liga Verluste verzeichnet (1,4 Milliarden Euro, - 5 Prozent).

Die umsatzstärksten Fußball-Ligen Europas

Quelle: Deloitte
Position (Vorjahr)LigaUmsatz 2014/15* in Mrd. €Wachstum (ggü. Vorjahr
1 (1)Premier League4,4+13 %
2 (2)Bundesliga2,4+5 %
3 (3)Primera Divisiòn2,1+6 %
4 (4)Serie A1,8+5 %
5 (5)Ligue 11,4-5 %



Dennoch steht die Bundesliga im internationalen Vergleich unter hohem Druck: Sowohl in England als auch in Spanien und Italien gelten ab der Saison 2016/17 neue Medienverträge, die den Ligen Rekorderlöse bescheren. In England werden für die Spielzeiten 2016 bis 2019 über 6,9 Milliarden Euro in die Kassen der Clubs fließen - allein für die nationalen Medienrechte. Die spanischen Vereine steigern ihre Einnahmen auf ungefähr 1,5 Milliarden Euro, in Italien klettern die Medienerlöse auf etwa 1,1 Milliarden Euro.

Die Bundesliga hingegen bekommt aus der Inlandsvermarktung ihrer audiovisuellen Medienrechte in der kommenden Saison lediglich 673 Millionen Euro. Daher ist es das erklärte Ziel der Deutschen Fußball Liga (DFL), die ausländischen Konkurrenten nicht allzuweit davonziehen zu lassen: Ab der Saison 2017/18 gilt auch hierzulande ein neuer Medienvertrag. Am 9. Juni wird bekannt gegeben, welche Sender dabei zu Zuge kommen. Die DFL peilt für die kommende Rechteperiode eine Steigerung der Medienerlöse auf eine Summe zwischen 1,1 und 1,5 Milliarden Euro an. 
Für die Umsatzsteigerung in der Bundesliga waren in der Saison 2014/15 in erster Linie höhere Einnahmen aus Werbung und Sponsoring verantwortlich. "Diese machen allein knapp die Hälfte der Gesamteinnahmen aus, während der Anteil der Medienerlöse deutlich geringer ist – insbesondere im Vergleich zu England, Spanien und Italien. Das wird wohl so bleiben, insbesondere vor dem Hintergrund der Rekorderlöse bei den jüngsten Medienverträgen in diesen Ländern", sagt Karsten Hollasch, Leiter der Sport Business Gruppe bei Deloitte.

Gleichzeitig hebt der Deloitte-Report hervor, dass die Bundesliga wirtschaftlich absolut gesund ist - ganz im Gegensatz zu anderen Ligen. Während die Bundesliga ihren operativen Gewinn um stolze 26 Prozent auf 316 Millionen Euro steigern konnte, liegen die Spielklassen in Italien und Frankeich unterhalb der Gewinnzone. Immerhin elf von 18 deutschen Erstligisten arbeiten profitabel. Zugleich stiegen die Einnahmen pro Spieltag um immerhin acht Prozent beziehungsweise 521 Millionen Euro, bei einer durchschnittlichen Besucherzahl von 42.685 – das ist weltweiter Höchstwert.

Für die abgelaufene Spielzeit rechnet Deloitte mit aggregierten Einnahmen der Bundesliga-Vereine von rund 2,7 Milliarden Euro. "Dies ist hauptsächlich auf steigende Sponsoringerlöse zurückzuführen. Insbesondere analog zu den Ligen in England und Spanien, könnten zudem die aktuell ausgeschriebenen Medienrechte mittelfristig erneut zu einem Wachstumstreiber werden. Daneben verdeutlichen die im Vergleich zur Premier League niedrigeren Spieltagerlöse auch für die Fans einen positiven Nebeneffekt. Sie heben einmal mehr die in Deutschland vergleichsweise günstigeren Ticketpreise hervor – trotz der höheren Stadionkapazität", so Hollasch. ire



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