"Über die derzeitigen Vorwürfe bezüglich der WM-Vergabe 2006 haben wir mit den
DFB-Verantwortlichen gesprochen", sagte Ulrike Strauß, Sprecherin des Versicherungskonzerns Allianz (München) der "Sport Bild" (Mittwochausgabe). "Wir gehen davon aus, dass der
DFB die Vorwürfe lückenlos aufklären wird."
Im Zentrum der Affäre steht eine Zahlung von 6,7 Millionen Euro, die
laut Darstellung von DFB-Präsident Wolfgang Niersbach an die Finanzkommission der FIFA gegangen sein soll. Durch diese soll das Organisationskomitee eine Unterstützung in Höhe von 170 Millionen Euro erhalten haben. Der frühere
DFB-Präsident Theo Zwanziger
sprach von einer "schwarzen Kasse". Den im Raum stehenden Vorwurf eines Stimmenkaufs wies der
DFB mehrfach zurück.
Auch beim Chemie-Konzern
Henkel (Düsseldorf) werden die Vorwürfe genau beobachtet. "Wir verfolgen die aktuelle Berichterstattung rund um die Vergabe der WM 2006 sehr aufmerksam", sagte Henkel-Sprecher Lars Witteck dem Sportmagazin. "Wir vertrauen darauf, dass der
DFB die Vorwürfe, die in diesem Zusammenhang erhoben werden, vollständig aufklären wird." Ähnlich regierte die
Lufthansa (Köln) und teilte mit: "Wir warten die Ergebnisse ab und werden abhängig davon die Situation bewerten."
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Der "Spiegel" legt im Zusammenhang mit seiner umstrittenen Titelgeschichte "Das zerstörte Sommermärchen" nach. Der ehemalige DFB-Präsident Theo Zwanziger bestätigte gegenüber dem Nachrichtenmagazin die Existenz einer schwarzen Kasse.
Zuerst hatte der "Spiegel" am 16. Oktober über den ominösen Geldfluss berichtet. Dem Bericht zufolge soll der damalige Adidas-Chef Robert Louis-Dreyfus im Jahre 2002 die Zahlung der 6,7 Millionen Euro an die Fifa ermöglicht haben. Adidas, Generalausrüster des DFB, gab nach Erscheinen des Artikels auf Anfrage von HORIZONT Online folgendes Statement ab: "Uns ist von einer derartigen Zahlung von Robert Louis-Dreyfus nichts bekannt. Wir können ausschließen, dass es sich um einen Geschäftsvorgang der adidas AG (damals adidas-Salomon AG) handelt."
dpa/ire