Im
Fußballgeschäft will Adidas in den kommenden fünf Jahren währungsbereinigt durchschnittlich im mittleren einstelligen Bereich pro Jahr wachsen - also schneller als der Markt. Zwar hat Adidas in diesem Bereich
mit einem Gesamtumsatz von 2 Milliarden Euro im vergangenen Jahr insgesamt die Nase vorne. Im wichtigen Geschäft mit Fußballschuhen liefern sich die Herzogenauracher aber ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem großen Rivalen Nike.
Adidas versucht nun, mit einer überarbeiteten Produktpalette dagegenzuhalten. Bereits zum Champions-League-Finale wurden die neuen Fußballschuh-Generationen "X" und "ACE" vorgestellt, die die bisherigen Modellreihen F50, Predator, 11pro und Nitrocharge ablösen. Des Weiteren gehört ein neues Store-Konzept zur Strategie. So will Adidas in wichtigen Städten "gezielt Anlaufstellen für Fußball mit erstklassiger Produktpräsentation am Point-of-Sale schaffen, um mit Spielern aller Art in Verbindung zu treten." Bei der Entwicklung neuer Produkte will Adidas wie angekündigt mit einem Netzwerk aus Influencern zusammenarbeiten, um besser mit den Konsumenten interagieren zu können.
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Neue Adidas-Strategie
So will der Sportartikler bis 2020 schneller werden
Adidas hat heute seine Strategie für die nächsten fünf Jahre vorgestellt. "Creating the New" heißt die neue Marschroute, mit deren Hilfe der Konzern nach mehreren Rückschlägen wieder an frühere Erfolge anknüpfen will. Oberstes Ziel: Adidas will schneller werden.
Für
Adidas Originals erwartet der Konzern bis 2020 ein währungsbereinigtes Umsatzwachstum von 50 Prozent. Eine tragende Rolle kommt auch hier dem Geschäft mit Schuhen um die Sneaker-Familien Stan Smith, Superstar, ZX Flux und Tubular zu. Diese sollen bis 2018 eine Großteil des Umsatzes von Adidas Originals im Schuhsegment erzielen. Dabei helfen soll der Ausbau von Handelskooperationen und des eigenen Einzelhandelsgeschäfts. Zudem will Adidas Originals-Flagshipstores in über 30 Städten weltweit errichten, um die Zielgruppe besser zu erreichen.
Im
Running-Bereich lautet das Ziel, "deutliche Marktanteile hinzuzugewinnen" und den Umsatz währungsbereinigt zu verdoppeln. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf dem nordamerikanischen Markt, auf dem Adidas zuletzt stark unter Druck stand. Beim Geschäft mit Sportartikeln ist Nike weit enteilt, und Under Armour konnte Adidas überholen.
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Adidas-Manager Jocelyn Robiot
„Im Sommer beginnt bei uns eine neue Ära“
Mit der frisch gekürten Leadagentur 72andSunny hat Adidas einiges vor. Oberstes Ziel: zur Sportmarke Nummer 1 in den USA aufsteigen. Wie das gelingen soll, erklärt Adidas-Brandmarketing-Chef Jocelyn Robiot gegenüber HORIZONT Online.
Zumindest bei den Laufbegeisterten in den USA will Herzogenaurach künftig besser dastehen. Dazu hat der Konzern das Konzept des "Energy Running" erfunden, das die Läufer mit passenden Produkten ausstatten und gleichzeitig den Community-Gedanken befeuern soll. Neben der Errichtung zweier Creation Hubs will Adidas
der bestehenden "Runbase" in der Marathonstadt Boston zwei weitere Filialen in Los Angeles und New York hinzufügen. Diese Stores richten sich an dort lebende Läufer und ihre Bedürfnisse.
Der Grund für das Wachstumsprogramm war das schwache Jahr 2014, in dem der Gewinn von Adidas - trotz erfolgreicher Fußball-WM - um 22 Prozent auf 642 Millionen Euro zurückging. Verantwortlich dafür waren hauptsächlich die schwächelnde Golfsparte und das aufgrund der Krise in der Ukraine volatile Geschäft in Russland. Für dieses Jahr rechnet Adidas damit, dass der Konzerngewinn aus den fortgeführten Geschäftsbereichen um 7 bis 10 Prozent steigt.
ire