Manchmal kann Marketing so simpel sein: Die eine Marke setzt sich mit einem Werbeauftritt in die Nesseln, bekommt zwar eine große Aufmerksamkeit (die ja bekanntlich auch im negativen Sinn selten schädlich ist), erntet aber vor allem Kritik, Hohn und Spott in Form der im Netz sehr schnell geschwungenen Sexismus- und Feminismus-Keule. Und dann kommt eine andere Marke, ersetzt im Kontext ein einziges Wort sowie das Bildmotiv und wird dafür auf Twitter, Facebook und Co gefeiert.
Carlsberg ist in Großbritannien mit "Are you beer body ready?" ein kleiner PR-Coup gelungen. Die Anzeige zeigt neben dem Claim eine Bierflasche der Marke und stellt auch mit dem kleinen Detail einer gelben Badehose den direkten Bezug zu dem vielfach kritisierten Motiv von Protein World her. Dabei trifft die Botschaft auf subtile Weise genau den Kern der Entrüstung im Netz - nämlich den Aspekt, dass es ganz sicher keine Vorgabe einer Marke für durchaus umstrittene Nahrungsergänzungsprodukte darüber braucht, welche körperliche Verfassung für den Strand geeignet ist. Da passt es natürlich perfekt, dass es Mediapartner OMD gelungen ist, das Carlsberg-Plakat in der Londoner Tube direkt neben dem "Are you beach body ready?"-Motiv zu platzieren.
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Es ist nicht das erste Mal, dass Carlsberg in Großbritannien mit Werbung auf tagesaktuelle Geschehnisse reagiert. Erst am Wochenende verbreitete die Marke ein Anzeigenmotiv
zur Ankunft des Royal Babys sowie zum mit Spannung erwarteten
Boxkampf zwischen Floyd Mayweather und Manny Pacquiao.
tt