Brauerei

Wie Oettinger mit "Null-Botschaften" bei den Kunden punkten will

Oettinger setzt auf die Null
Oettinger
Oettinger setzt auf die Null
Oettinger wird auch im kommenden Jahr auf klassische Werbung verzichten. Allerdings will die bayerische Brauerei verstärkt in Dialog mit den Kunden treten - und diesen so mehr Kaufargumente an die Hand geben, als nur den Preis.
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Dazu hat die Schorndorfer Agentur JoussenKarliczek ein neues Kommunikationskonzept für Oettinger entwickelt, dessen Herzstück ein neuer Webauftritt ist. Die Seite ging kurz vor Weihnachten online und vermittelt den Kunden unter anderem so genannte Null-Botschaften: Als Markenpositionierung begegnet dem Besucher der Seite zunächst der Satz "Null künstlich. 100 Prozent echt", und auch bei Produktbeschreibungen taucht die "Null" immer wieder auf. Auf diese Weise will Oettinger zeigen, "dass ein Bier bester Qualität ohne gekünstelte Premium-Attitüde auskommen kann". Flankierende Maßnahmen gibt es in Social Media, etwa auf Facebook und Twitter. Ab Frühjahr 2015 will Oettinger verstärkt im Netz agieren, wie die Brauerei mitteilt.

"Lebensnahe Bilder" sollen Oettinger als bodenständige Marke positionieren
Oettinger
"Lebensnahe Bilder" sollen Oettinger als bodenständige Marke positionieren
JoussenKarliczek zeichnet bei der Kommunikation für Markenberatung sowie Konzept und Gestaltung des Webauftritts verantwortlich. "Oettinger wird auch künftig keine klassische Werbung machen, sondern verstärkt in den Dialog mit den Verbrauchern treten. Der günstige Preis der Getränke bleibt erhalten, wird aber künftig nicht mehr alleine ausschlaggebend für die Kaufentscheidung sein. Wir spiegeln die Zielgruppe auf allen Kanälen und schaffen so ein hohes Identifikationspotenzial", sagt Agenturchef Thomas Joussen. Beim Kunden zeichnen Jörg Dierig (Geschäftsführer Vertrieb und Marketing), Tobias Drechsel (Marketingleiter) und Jana Gebicke (Social Media Manager) verantwortlich.

Oettinger zählt zu den meistegtrunkenen Bieren Deutschlands. Der Inlandsabsatz lag der Brauerei im vergangenen Jahr bei 6,8 Millionen Hektolitern. Im Jahr 2012 machte das Familienunternehmen einen Umsatz von 438 Millionen Euro. Das ist insofern bemerkenswert, als Oettinger wie gesagt praktisch keine Werbung macht - eine Ausnahme war etwa die Werbe-Kooperation mit der "Bild"-Zeitung im vergangenen Jahr - und zudem nicht in Gastronomiebetrieben erhältlich ist. Als wichtigstes Kaufargument gilt der Preis - was Oettinger den Ruf eines Billg-Biers einbrachte. Was eine Positionierung als "etwas andere Marke" zu leisten imstande ist, sieht man jedoch nicht zuletzt an Astra. ire
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