Alfa Romeo

Wie die italienische Kultmarke ihre Durststrecke beenden will

Alfa Romeos neues Schmuckstück: Das Modell Giulia
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Alfa Romeos neues Schmuckstück: Das Modell Giulia
Die Marke mit der Schlange feiert ihre Wiedergeburt. Mit einer Modelloffensive und überarbeitetem Firmenlogo bläst der Kultautohersteller Alfa Romeo zum Angriff und will die lange Durststrecke der letzten Jahre endgültig hinter sich lassen.
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Am Mittwoch, exakt 105 Jahre nach Firmengründung, präsentierten die Italiener auf dem geschichtsträchtigen Werksgelände in Arese ihr neues Konzept und vor allem ihr neues Aushängeschild: das Mittelklasse-Modell Giulia. Die Weltpremiere des neuen Flitzers soll der Anstoß sein für eine komplette Neuaufstellung der Marke.


Gründe für diesen Schritt gab es in der Vergangenheit genug: Alfa Romeo hatte mit der kompakten Giulietta und dem Kleinwagen Mito nur noch zwei Modellreihen im Angebot und verlor einen Großteil seiner Kundenbasis. Weltweit wurden 2014 gerade einmal 68.000 Einheiten verkauft. Der Marktanteil fristet mit einem Promille ein Schattendasein.

Alfa Romeo Giulia

Zu wenig für FCA-Chef Sergio Marchionne. Er will die Kultmarke zu einem globalen Player im Premiumsegment machen. Über fünf Milliarden Euro sollen in die Produktentwicklung investiert werden. Der neuen Giulia sollen demnach in den nächsten drei Jahren weitere sieben Modelle folgen. Bis 2018 verspricht Marchionne 400.000 verkaufte Fahrzeuge – das Sechsfache der Verkäufe von 2014. "Für jede andere Marke wäre ein ähnliches Wachstum unmöglich", so der FCA-Chef. Der Marke mit der Schlange traut er es zu.

Dass dem Konzernlenker dieser weltweite Zukunftsplan durchaus ernst ist, zeigte sich am Mittwoch vor allem auch an den eingeladenen Medienvertretern: Von etwa 500 Journalisten kamen nur etwa 200 aus Europa. Vor allem auf den nordamerikanischen Markt habe man es abgesehen, nun, da durch den Zusammenschluss von Fiat und Chrysler ein globales Distributionsnetzwerk geschaffen worden ist. Auch die durch die Fusion entstandenen finanziellen und technischen Ressourcen spielen dem Relaunch des Brands nun in die Karten.

Das überarbeitete Logo von Alfa Romeo
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Das überarbeitete Logo von Alfa Romeo
Passend zu dieser Marken-Renaissance hat Alfa Romeo seinem Logo eine Frischzellenkur verpasst. 43 Jahre lang wurde am Emblem nichts geändert – nun kommt es minimalistischer und aufgeräumter daher. Auffällig ist vor allem die Schlange, das Markenzeichen, die jetzt noch stärker heraussticht. "Wir haben das Logo erneuert und gleichzeitig modernisiert, ohne die DNA der Marke zu vernachlässigen", sagt der deutsche Alfa- und Maserati-Chef Harald Wester am Mittwoch. Für die Überarbeitung verantwortlich waren die Brand-Strategen von Robilant Associati aus Mailand.

Wann und in welcher Form der Alfa-Romeo-Vorstoß beworben wird, ist noch unklar. Laut Alfa-Sprecher Sascha Wolfinger sei der Marketingplan hierzulande noch nicht vollständig ausgearbeitet. Auch über das vorgesehene Budget gibt es noch keine Informationen. Der erste Kontakt mit dem neuen Modell und der Öffentlichkeit soll voraussichtlich bei der diesjährigen IAA in Frankfurt sein. Giuseppe Rondinella




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