Der eigentliche Wert des Anteils wird von Experten deutlich höher taxiert. Allerdings konnten die Minderheitseigner, die sich mit dem Otto-Konzern zuletzt eine handfeste PR-Auseinandersetzung lieferten, keinen höheren Kaufpreis durchsetzen - schon deshalb, weil die Otto-Familie offenbar der einzige Kaufinteressesent war.
Der WAZ-Medienkonzern hatte sich zu Beginn der 60er Jahre an Otto beteiligt. Mit der Auflösung der Partnerschaft will der langjährige Konzernlenker und designierte Aufsichtsratsvorsitzende
Michael Otto seinem Nachfolger
Hans-Otto Schrader den Rücken frei halten. Schrader soll das Unternehmen mit einem Jahresumsatz von rund 15 Milliarden Euro führen können, ohne dass Minderheitseigner ihren Einfluss geltend machen.
Dem Essener WAZ-Verlag dürfte der Verkaufserlös gerade rechtkommen. Der Verlag will im Jahr 2008 unter anderem im Ausland stärker expandieren. Neben Russland ist der vietnamesische Markt im Visier. Um die Expansion voranzutreiben, hat der Verlag auch seine Führungsmannschaft neu aufgestellt. Prominentester Neuzugang ist
Christian Nienhaus. Der bisherige Springer-Manager, der bislang als Vorsitzender der Geschäftsführung der Zeitungsgruppe Bild („Bild", „BamS", „Sport Bild", „BZ") für den Großteil der Springer-Erträge verantwortlich war, wird die WAZ-Mediengruppe künftig an der Seite von WAZ-Chef
Bodo Hombach führen. Zudem hat Hombach Ende 2007 einen neuen Geschäftsleiterkreis installiert.