Vöslauer Mineralwasser wagt den Sprung ins Filmgenre

Kino im Werbeformat: Für den Vöslauer Kurzfilm gibt es sogar ein Filmplakat
Kino im Werbeformat: Für den Vöslauer Kurzfilm gibt es sogar ein Filmplakat
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Hollywood lässt grüßen: Die österreichische Mineralwassermarke Vöslauer hat eine umfassende Imagekampagne gestartet. Herzstück des Auftritts ist ein 6-minütiger Kurzfilm mit der Schauspielerin Nora von Waldstätten und dem norwegischen Model Carmen Maria, der auf einer eigens kreierten Website zu sehen ist. Um schon zu Beginn der Kampagne für Aufmerksamkeit zu sorgen, startete in Österreich vorab ein Reality Game, in dem Vöslauer als Initiator zunächst geheim blieb.

Im Film kehrt die Protagonistin, eine Schriftstellerin, zum Schreiben in einer kleinen Hütte im Thermalbad Vöslau ein. Aber auch dort findet sie nicht die ersehnten Ruhe. Immer wieder begegnet sie einer Frau, deren Geheimnis sie mit der Zeit auf die Spur kommt. Wie die Geschichte ausgeht wird an dieser Stelle verschwiegen, nur so viel sei verraten: Am Ende des Rätsels Lösung steht der Claim der Mineralwassermarke: "Wer jung bleiben will, muss früh damit anfangen."

Schauplatz des unter der Regie von Anthea Benton enstandenen und aus der Feder der Agentur Demner, Merlicek & Bergmann stammenden Kurzfilms ist das in Österreich bekannte Thermalbad Vöslau. Als Ursprungsort und Quelle des Mineralwassers ist der Komplex, neben dem Wasser selbst, zentrales Element der Kampagne.

Schöne Bilder und ein stimmungsvoller Soundtrack sorgen für ein gelungenes Gesamtwerk. Bei Musikinteressierten dürften zeitweise gar Erinnerungen an Smoke City’s „Underwater Love“ wach werden. Dabei verliert sich der Film aber nicht in sich selbst, sondern kehrt stets zu dem zurück, was im Mittelpunkt stehen sollte: das Produkt.

Zum Onlineauftritt kommen eine Reihe begleitender Maßnahmen: TV-Trailer, Filmposter, Citylights, Anzeigen und Banner machen umfassend auf den Film aufmerksam. Auf der Website gibt es zusätzlich Hintergrundinformationen und ein Making-of der Dreharbeiten. Hinzu kommt eine interaktive Version des Kurzfilms, die ab Mai ebenfalls online zu sehen sein wird. Sie bietet einen Mehrwert in Form von Hintergrundinformationen und Interviews. Und sie soll den Zuschauer dazu bewegen, sich noch weiter mit der Thematik auseinanderzusetzen.

Diese Emotionalisierung ist das primäre Anliegen der auf zwei Jahre angelegten Kampagne, bestätigt Martin Eicher von Vöslauer Deutschland. Zwar gebe es keine festgelegten Zielvorgaben für das Projekt, doch solle in erster Linie die Bekanntheit des Wassers weiter erhöht und die Marke möglichst sympathisch kommuniziert werden. Die jetzige Kampagne diene dabei noch als Lernprozess. Es gehe darum, Erfahrung zu sammeln, wie sich die Zielgruppe am Besten außerhalb der klassischen Werbeträger ansprechen lässt. Hierzu dient neben verschiedenen Social Media-Kanälen, wie Facebook oder Flickr, auch die Installation eines „Kino Cube“ im Wiener Museumsquartier. Hier zeigte der Markenhersteller den Film vom 14. bis 20. April in Kinoathmosphäre. Welche Maßnahmen in Zukunft im Zusammenhang mit der Kampagne geplant sind, lässt das Unternehmen offen. Hier gebe es Planungen in unterschiedliche Richtungen.

Lesen Sie auf der nächsten Seite, wie die Kampagne weitergehen könnte

Wohin die Reise gehen könnte, zeigte ein Alternate Reality-Game, in dem das Unternehmen als Urheber zunächst nicht in Erscheinung trat. Noch vor der Premiere des Kurzfilms bildete diese Art interaktiver Schnitzeljagd den Auftakt der Kampagne. Die Spieler mussten Hinweise aufspüren und Rätsel lösen. Dabei band Vöslauer eine ganze Reihe verschiedener Kommunikationswege ein: Hinweise gab es online bei Facebook, auf Zetteln, die an öffentlichen Plätzen versteckt waren oder verschlüsselt als QR-Code, auf der Rückseite von Bierdeckeln in Kneipen.

Bereits in der Vergangenheit ist die Mineralwassermarke durch unkonventionelle Werbung aufgefallen. So treten in Vöslauer-Werbespots oftmals bekannte Gesichter auf: Neben der Opernsängerin Anna Netrebko warben etwa die Supermodels Cindy Crawford und Agyness Deyn für das Mineralwasser. Da Vöslauer für besondere und innovative Kampagnen bekannt ist, so Yvonne Kollosche, Sprecherin der Mineralwassermarke, habe das Unternehmen versucht, dem auch bei der aktuellen Kampagne gerecht zu werden.

In Deutschland werden die Werbemaßnahmen nur in geringerem Umfang zu sehen sein. Hier fokussiert sich das Unternehmen auf Online und Print. Zusätzlich setzt Vöslauer in Berlin, dem deutschen Kernmarkt, auf Kino. Durch die langfristig angelegten Werbemaßnahmen soll deutschlandweit die Bekanntheit des Mineralwassers gesteigert werden. Hierzulande ist die Marke vor allem in den DM-Märkten zu finden. Daniel Regenbrecht




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