Toyota entschuldigt sich mit Anzeigenkampagne

Toyota geht mit Anzeigen kommunikativ in die Offensive
Toyota geht mit Anzeigen kommunikativ in die Offensive
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Toyota versucht den Imageschaden der Rückrufaktion wegen fehlerhafter Gaspedale zu begrenzen und geht mit einer Anzeigenkampagne in die Offensive. Am Wochenende erschienen in verschiedenen Tageszeitungen eine ganzseitige Anzeige, in der stellvertretend Alain Uyttenhoven, Geschäftsführer Toyota Deutschland, die Kunden um Entschuldigung bat.

Unter anderem war das Printmotiv in der Wochenendausgabe der "Süddeutschen Zeitung" und der "Welt am Sonntag" zu sehen, morgen folgen "Financial Times Deutschland" und "Handelsblatt". Unter dem Slogan" Wir riskieren lieber negative Schlagzeilen als Ihre Sicherheit" fasst der Auftritt die Fakten der größten Rückrufaktion in der Geschichte des Autobauers zusammen und nennt Informationsmöglichkeiten. In der Anzeige, für die Saatchi & Saatchi in Düsseldorf verantwortlich zeichnet, heißt es zudem wörtlich: "Toyota möchte mit dem kompromisslosen und verantwortungsvollen Rückruf dokumentieren, dass Qualität und Sicherheit mehr den je das Denken und Handeln von Toyota bestimmen. Jetzt und in Zukunft." In Deutschland sind von der Aktion acht Modelle mit über 200 000 Fahrzeugen betroffen, weltweit insgesamt rund acht Millionen.

Ob der Gang an die Öffentlichkeit dem Autobauer hilft, bleibt abzuwarten. Denn die Pannenserie setzt sich fort. Jetzt meldet Toyota auch noch Probleme mit den Bremsen am Vorzeigemodell Prius. Ob das Hybridmodell ebenfalls in die Werkstätten zurückgeholt wird, entscheidet das Unternehmen laut "Süddeutscher Zeitung" bis spätestens kommenden Mittwoch. Hierzulande wären davon alle 3500 Fahrzeuge betroffen.

Erste Auswirkungen der Krise sind in den USA bereits zu spüren. Die Toyota-Verkäufe fielen in dem wichtigen Markt auf ein Zehn-Jahres-Tief. Experten ziehen Parallelen zur Audi-Krise Mitte der 80er Jahre. Nach Berichten über ungewollte Beschleunigungen beim Audi 5000 rauschten die Verkäufe zwischen 1985 und 1991 um 83 Prozent nach unten. Das Besondere dabei: Die Autos hatten technisch keinen Defekt, die Fahrer hatten vermutlich Gas und Bremse verwechselt. Doch was des einen Leid ist könnte des anderen Freud werden. Branchenkenner rechnen damit, dass in den USA vor allem die Marken GM und Ford von der Toyota-Krise profitieren werden. mir



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