Kerner für Corny, Pooth für Kik und Boning für Schwip Schwap: Kaum eine Woche ist zuletzt vergangen, ohne dass ein neuer Promi-Deal unter Dach und Fach gebracht worden ist. Die Krönung setzt der aktuellen Testimonial-Welle in der deutschen Werbelandschaft allerdings Dieter Bohlen auf, der mit einer Kampagne für die Bahn ab Anfang Mai drei Marken gleichzeitig sein Gesicht leiht. Dass diese Entwicklung ausgerechnet in die Zeit eines weltweiten Abschwungs fällt ist kein Zufall, glauben Beobachter.
„Gerade in Zeiten der Krise ist es für Marken wichtig, Sicherheit auszustrahlen - und ein bekanntes Gesicht kann dafür durchaus ein probates Mittel sein", sagt
Peter Petermann, Head of Strategy und Geschäftsführer bei
Carat in Hamburg. Sicherheit sei als Werbeargument zwar nicht alles - dennoch lautet Petermanns Schluß: „Promis sind als Testimonial vielleicht gerade jetzt sogar ganz sinnvoll eingesetzt."
Doch auch monetäre Gründe spielen beim Wettrüsten um die Aufmerksamkeit der Verbraucher mittels bekannter Gesichter eine tragende Rolle. Der Marktwert der Promis leidet ebenfalls unter der Rezession, beobachten Experten.
„Logischerweise spiegeln auch Celebrity-Vergütungen die gesamtwirtschaftliche Situation wider", sagt
Hans Christian Biedermann, Managing Partner der Düsseldorfer Agentur
Special Key, die unter anderem Bohlen vermittelt. Durch die Dollarschwäche seien insbesondere US-Stars günstig zu buchen, ähnliches gelte für England. „Britische Stars sind aktuell so günstig wie nie zuvor", so Biedermann.
jh