Diese Entscheidung war erwartet worden, dürfte das Radsport-Business aber im Mark treffen: Die Deutsche Telekom beendet ihr Sponsoring-Engagement im Radsport mit sofortiger Wirkung. Der Konzern will sich weiter im Anti-Doping-Kampf engagieren.
Erst war es Pionierarbeit, dann ein vorbildliches Stück Sportkommunikation, zum Schluss nur noch Negativ-PR: Nach 16 Jahren im Radsport-Sponsoring hat die Deutsche Telekom die Notbremse gezogen. Die Förderung des T-Mobile-Männer- und Frauenteams werde mit sofortiger Wirkung beendet, teilte das Bonner Unternehmen heute Nachmittag mit.
"Wir haben uns zu diesem Schritt entschlossen, um uns und die Marke T-Mobile von den jüngsten Doping-Erkenntnissen im Sport und speziell im Radsport zu distanzieren. Angesichts unserer langjährigen Unterstützung für den Profiradsport und der Fortschritte, die das Management um Bob Stapleton zuletzt machte, ist uns dies nicht leicht gefallen", sagt Hamid Akhavan, Telekom- Vorstand und Vorstandvorsitzender von T-Mobile International. Um der "Verpflichtung gegenüber unserem Kerngeschäft und damit unseren Mitarbeitern, Kunden und Aktionären" gerecht zu werden, sei man aber nicht um diesen Schritt herumgekommen.
Damit sind die Bemühungen des Konzerns, der trotz zahlreicher Doping-Enthüllungen zunächst im Sattel geblieben war, "für einen sauberen Radsport einzutreten", gescheitert. Man habe sich entschieden, die Mittel an anderer Stelle einzusetzen. "Wir werden unseren Verpflichtungen im Anti-Doping-Kampf, dem wir eine nennenswerte Summe zur Verfügung stellen, unverändert nachkommen", sagt Akhavan.
"Wir hoffen, dass die Mannschaft als unabhängige Einheit weiter arbeiten kann, um nicht nur die sportlichen Ziele zu erreichen, sondern auch weiter die Führungsrolle im Anti-Doping-Kampf einzunehmen", ergänzt Teamchef Bob Stapleton. Die Auflösung des bis 2010 datierten Vertrages mit der Betreibergesellschaft der Teams seien in den vergangenen Tagen "in beiderseitigem Einvernehmen" verhandelt worden.