S20-Vorstand Dirk Huefnagels
Der Sponsorenverband S20 hat sich in der Debatte um ein geplantes Sponsoringverbot bei ARD und ZDF zu Wort gemeldet. Der Verband spricht sich gegen eine Novellierung des Rundfunkstaatsvertrages aus, nach der TV-Presentings künftig mit Werbung gleichgesetzt und damit verboten werden sollen. „Das geht ganz klar zu Lasten der Sportartenvielfalt", sagt S20-Vorstand Dirk Huefnagels. Der Verband vertritt die Interessen der 20 größten Sportsponsoren in Deutschland - darunter Unternehmen wie die Telekom und Coca-Cola.
Konkret geht es um eine Forderung im vorliegenden Gesetzesentwurf, ab 2013 keine TV-Presentings bei den öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten nach 20 Uhr sowie an Sonn- und Feiertagen zuzulassen.
Das hätte zwei Folgen: Sportsponsoren hätten eine Möglichkeit weniger, ihre Engagements werblich zu aktivieren. Dabei sind gerade die TV-Presentings ein
werthaltiger Bestandteil von Sponsoringpaketen - den Unternehmen wird hier in der Regel ein Erstzugriffsrecht gewährt. Bricht diese Option weg, könnte das Interesse an einem Engagement als Sponsor sinken. Gleichzeitig würde den Sendern eine wichtige Finanzierungsquelle für die Übertragungskosten wegbrechen.
Allein in der ARD könnten von einem solchen Verbot rund
50 Prozent aller Sportübertragungen betroffen sein. „Vor allem Sportarten, die normalerweise nicht so häufig im TV präsent sind wie beispielsweise der Fußball werden das zu spüren bekommen", sagt Huefnagels. Dies gelte besonders für kleinere und regional verankerte Sportereignisse, die vielfach von den Dritten Programmen der ARD ausgestrahlt werden. „Unabhängig davon hat sich das Instrument des TV-Presentings nicht nur etabliert, sondern wird gesellschaftlich auch akzeptiert. Hier wird also ohne Not ein System zerstört, das bislang nur Gewinner hatte."
mh