Obgleich Deutschlands größter Energiekonzern RWE den Ex-Bayer-Leverkusen-Trainer und bis dato designierten Nationalcoach Christoph Daum als "polarisierenden Charakter" (RWE-Sprecher Dieter Schweer zum Kampagnenstart im Sommer) für rund eine Million Mark pro Jahr eingekauft hatte, haben die Stromer nun die Nase voll: RWE hat die Anfang Oktober zunächst ausgesetzte Konzernkampagne (HORIZONT 41/ 2000) von BBDO, Düsseldorf, nun endgültig gestoppt. Einen Imageschaden befürchtet RWE indes nicht, bislang habe die Kampagne "sehr gut gearbeitet", heißt es aus der RWE-Zentrale. Unterdessen hat der Energiekonzern den Start seiner Produktkampagne für die Privatstrommarke Avanza vorgezogen – nicht koordiniert mit einem Paukenschlag, sondern peu à peu: seit Mitte vergangener Woche in Tageszeitungen, ab Montag dieser Woche im "Focus", später etwa auch im "Spiegel" und 2001 im TV. RWE bestreitet jedoch einen frühzeitigen Start zum Auffüllen der Daum-Lücke. Doch nicht nur RWE als Klub-Sponsor, auch der Bayer-Konzern als Vereinsbesitzer muss Imageschaden befürchten, gilt der Pharmariese doch als vorbildlich in Sachen Sport-und Gesundheitsförderung. Vorwürfe, auch der Chemiekonzern hätte bei seiner Trainer-Auswahl den falschen Riecher gehabt, lässt Bayer-Sportbeauftragter Meinolf Sprink nicht gelten: "Alle Vorwürfe galten immer nur der Privatperson Christoph Daum."