RTL steigt beim Boxen aus

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Wenn Supermittelgewichtler Sven Ottke künftig pünktlich mit dem Gongschlag noch einen Uppercut auf des Gegners Kinn platziert, wird anschließend kein Ford Focus mehr durch die Ringpause kurven. Mit der Entscheidung des Privatsenders RTL, nach acht Jahren aus dem Boxsport auszusteigen, betreten die Kämpfer des Boxstalls von Wilfried Sauerland eine werbeärmere Zone. Denn in die Bresche des Senders springt die ARD. Da die öffentlich-rechtliche Anstalt die 20-Uhr-Werbegrenze zu beachten hat und Boxen auch künftig abends über die Bühne gehen wird, sind Split-Screen und Spots beim Boxen passé. Überraschenderweise betrachten Manager und Macher aus dem Boxumfeld das auch in puncto Vermarktung positiv. "Ich kann mir vorstellen, dass es werbetechnisch bei der ARD noch interessanter wird als vorher", sagt Jean-Marcel Nartz, Geschäftsführender Gesellschafter von SPT Sportpromotion in Köln, die schon weit über 100 Veranstaltungen abwickelte - viele im Auftrag von Sauerland. Nartz glaubt, dass die Aktiven als Werbeträger interessanter werden und mehr Aktionen in den Ringpausen stattfinden werden. Auch Sport + Markt-Vorstand Hartmut Zastrow rechnet mit besseren Chancen für Marken, die sich im unmittelbaren Umfeld der Faustkämpfer präsentieren wollen: "Die Wahrnehmung wird besser sein, die Wirkung wird besser sein, ich erwarte aber auch einen kleineren Kreis von Marken", prognostiziert er. Programmsponsoring, Gewinnspiele sowie das Mattensponsoring sind künftig die relevanten Instrumente für Unternehmen.



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