Der Umsatz mit lizenzierten Produkten erreichte 2001 in Deutschland rund 24,4 Milliarden Euro und übersteigt damit bisherige Schätzungen deutlich. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Institutes für Handel und Marketing der Universität Hamburg, die im Auftrag des europäischen Lizenzverbandes ELMA, European License Marketing & Merchandising Association, durchgeführt wurde.
Trotz der allgemein schwierigen Wirtschaftslage schätzen die befragten Unternehmen die zukünftige Entwicklung des deutschsprachigen Lizenzmarktes insgesamt positiv ein. Fast 78 Prozent der Lizenznehmer erwarten bei Lizenzprodukten für 2002 höhere, zumindest jedoch stabile Umsätze, während sie für 2001 noch mehrheitlich zurückgehende oder stagnierende Umsatzzahlen mit Lizenzprodukten auswiesen.
Mit einem Umsatzvolumen von rund 8,5 Milliarden Euro zählen Marken (inklusive Designer/Mode-Labels) zu den besonders erfolgreichen Lizenzthemen. An zweiter Stelle folgen mit 6,5 Milliarden Euro Film- und TV-Figuren. Insgesamt werden gut 60 Prozent des gesamten Lizenzmarktvolumens mit Lizenzrechten aus diesen beiden Bereichen erwirtschaftet.
An dritter vierter Stelle stehen Lizenzrechte aus den Bereichen Kunst/Kultur (rund 11 Prozent) und Persönlichkeiten (rund 9,4 Prozent). Lizenzrechte aus dem Bereich des Sports rangieren hingegen auf den hinteren Plätzen. Zu den umsatzstärksten Branchen zählen Lebensmittel und Getränke (29 Prozent), Verlagsprodukte (16 Prozent) und Bekleidung (13 Prozent).
Befragt wurden für die Studie 1752 Unternehmen. Dazu zählten nicht nur Lizenzgeber und -agenturen, sondern auch Lizenznehmer und Händler. Bislang gab es keine verlässliche und neutrale Studie über die Größe und Struktur des Handels mit lizenzierten Produkten im deutschsprachigen Markt. Alle Schätzungen und Hochrechnungen basierten bisher auf Erhebungen aus US-amerikanischer Sicht.