Israel investiert über 39 Millionen Mark im Touristik-Testmarkt Deutschland

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Abraham war dort, Samson und Delila auch. Das war früher. Religionsreisende und Kulturinteressierte sind dort. Heute. Und Aktivurlauber, Lifestylegäste und Erholung suchende Badegäste sollen künftig zusätzlich hinreisen – nach Israel. Das hofft zumindest das israelische Tourismusministerium. Rund 13 Millionen Mark pro Jahr nehmen die Reise-Marketer bis 2003 in die Hand, um die neuen Zielgruppen anzusprechen: Touristen zwischen 30 und 44 Jahren, die im Urlaub vor allem Spaß und Entspannung suchen. Die zunächst auf den deutschen Markt zugeschnittene Kampagne startet im November als dreijähriges Pilotprojekt. Im ersten Jahr begleitet massive Marktforschung den Auftritt, danach will man über die Adaption in andere europäische Länder entscheiden. Derzeit entwickelt die Frankfurter Agentur Wohlrath Wildermuth diverse kreative Ansätze. Gute Chancen auf Realisierung nach den internen Pretests haben die bereits seit diesem Jahr vereinzelt mit einem mageren 3-Millionen-Etat geschalteten Motive, die Israel noch ausschließlich als lohnendes Ziel für Kultur- und Religionsinteressierte positionieren. Die Idee, geschichtliche Gestalten quasi als frühere Reisende zu nennen („Samson & Delila waren hier“), könnte somit auch für die geplante Kampagne Pate stehen und auf diese Weise die historischen Reminiszenzen mit den neuen Reiseinhalten verbinden. Um Reichweite zu generieren, kommt erstmals auch TV zum Einsatz. Rund 400.000 deutsche Gäste erhofft sich das Verkehrsbüro im Jahr 2003, das wären 70 Prozent mehr als (voraussichtlich) in diesem Jahr. Sollte dies Wirklichkeit werden, taucht jedoch ein Problem auf – mangelnde Flugkapazitäten. Doch die Israel-Marketer zeigen sich optimistisch: Ab April 2001 soll die staatliche Airline El Al auch am Sabbat, also samstags, fliegen dürfen.



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