Nach dem offiziellen Aus für den Gesamtkonzern Schlecker ist mittlerweile auch klar, dass auch die Marke Schlecker aus dem Einzelhandel verschwinden wird. Als Kaufinteressent für die Schlecker XL Gmbh hat sich der Münchner Finanzinvestor Dubag zu erkennen gegeben, der schon Ihr Platz übernimmt. Damit würde Ihr Platz die kritische Masse erreichen, um als nationale Kette konkurrieren zu können.
Für die Mitarbeiter der betroffenen Unternehmen sind das zunächst einmal gute Nachrichten.
Dubag-Vorstand
Michael Schumann beeilte sich, im Gespräch mit der Münchner Zeitung "tz" alle etwaigen Sorgen über die Sicherheit der verbleibenden Arbeitsplätze zu beseitigen. Man werde keine Stellen streichen: "Im Gegenteil, wir wollen den Mitarbeiterstamm aufbauen".
Auf das Unternehmen selbst kommen allerdings einige Herausforderungen zu. So müssen alle Schlecker-XL-Märkte auf das Corporate Design von
Ihr Platz umgeflaggt werden. Außerdem hatte Ihr Platz als Zweitmarke im Schlecker-Konzern bisher darauf verzichtet, eine eigene Markenidentität zu definieren. Diesen Luxus wird man sich im direkten Wettbewerb mit so klar positionierten Marken wie
DM und
Rossmann nicht mehr leisten können.
Eine konsequente Arbeit an der Marke ist umso dringender geboten, als das neue Ihr Platz mit voraussichtlich 832 Filialen gleich von zwei Seiten angreifbar ist. Die regionalen Player
Budnikovski (154 Filialen) und
Müller (479 Filialen) sind zwar spürbar kleiner, können aber in ihren regionalen Schwerpunkten eine gleichwertige Marktmacht entfalten. Die nationalen Ketten Rossmann (1600 Filialen) und DM (1256 Filialen) werden wiederum versuchen, auf Kosten des kleineren Wettbewerbers bundesweit zu wachsen. Wichtige Impulse könnten sie dazu ausgerechnet aus der Insolvenzmasse von Schlecker ziehen. So hat schon Rossmann-Chef Dirk Rossmann schon Interesse an ausgewählten Schlecker-Filialen angemeldet.
cam