Emnid-Umfrage bestätigt schlechtes Image der Bahn

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Preissystem unverständlich, Tickets zu teuer - dies ist das Kernergebnis des ersten "Bahnkunden-Barometers", dass der Verkehrsclub Deutschland (VCD) in Zusammenarbeit mit dem "Stern" diese Woche vorgestellt hat. Neben dem wirren Tarifsystem und allgemein zu hohen Preisen bemängeln die Kunden unsaubere Bahnhöfe und "das Image der Bahn insgesamt". Besser schneidet die Bahn in der Befragung in puncto Freundlichkeit des Zugpersonals und Sitzplatzangebot ab.

Verdeckt bahnfahrende Testkunden des Emnid-Instituts urteilten milder als normale Fahrgäste: Gute Werte fuhr der Schienen-Riese im Fernverkehr bei Service und Sicherheitsgefühl an Bahnhöfen und in den Zügen ein. Schlechtere Resultate verteilten die Testkunden bei Pünktlichkeit, Sitzplatzangebot in Stoßzeiten und der Sauberkeit der Toiletten. Insgesamt wurde die Bahn im Fernverkehr mit der Note 2,15 bewertet. Schlechter schnitt das Unternehmen im Nahverkehr ab.

Schienen-Verweigerer kamen in der Studie auch zu ihrem Recht: Unter denjenigen, die die Bahn ein Jahr oder länger nicht mehr genutzt haben - 48 Prozent aller Befragten - haben 73 Prozent keinen Bedarf. Je 58 Prozent finden die Tickets zu teuer und können ihre Ziele schlecht oder gar nicht erreichen. Die Unpünktlichkeit spielt nur bei 24 Prozent eine Rolle. Der VCD plant, die Studie jährlich aufzulegen, denn "die Schiene hat nur dann eine Chance, wenn der Kunde König ist", so Dirk Flege, Geschäftsführer des VCD.



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