Bundesliga-Bilder: Telekom gibt DSF-Mutter den Vorzug

Künftig produziert Constantin die Berichte für die Telekom
Künftig produziert Constantin die Berichte für die Telekom
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Die Deutsche Telekom wird die Produktion von Live-Bildern der Fußball-Bundesliga für das Internet nicht mehr von ihrem bisherigen Partner Premiere erledigen lassen. Ab der Saison 2009/10 macht der Constantin Medien Konzern, zu dem auch das Deutsche Sportfernsehen (DSF) gehört, den Job.

Dem Vernehmen nach erhält der Medienkonzern, an dem auch Leo Kirch beteiligt ist, rund 20 Millionen Euro jährlich. Die Telekom, die für die IPTV-Rechte an der Bundesliga jährlich rund 25 Millionen Euro an die Deutsche Fußball Liga (DFL) zahlt, vergibt den Auftrag für vier Spielzeiten - genau solange, wie der Bonner Konzern selbst die Rechte hält. Der Deal umfasst auch die Bilder für die Mobilfunk-Berichterstattung.

Der Medienkonzern erhält 20 Millionen Euro pro Saison
Der Medienkonzern erhält 20 Millionen Euro pro Saison
Die Bilder müssen allerdings nicht zwangsläufig als DSF-Produkt daherkommen: Constantin Medien will den Auftrag mit einer noch zu gründenden Tochtergesellschaft realisieren - was im Sinne der Telekom sein dürfte. Der Telekommunikationsriese will durch den Schwenk seiner Berichterstattung im Internet mehr Profil verleihen: Durch den Deal mit Premiere waren die Live-Bilder in TV und Web bisher identisch. Mit der Bundesliga-Übertragung will die Telekom Kunden für das stark beworbene IPTV-Angebot Entertain anlocken. Bislang stehen rund 500.000 Abonennten zu Buche, die Zahl soll bis Jahresende verdoppelt werden.

Der Abschied von Premiere hat noch einen weiteren Grund: Der Pay-TV-Sender tritt künftig  mit einem eigenen Internet-Bundesliga-Angebot in Konkurrenz zur Telekom. Möglich machte dies der neue Ausschreibungsmodus der DFL. Die Liga hatte die Online-Rechte erstmals in IPTV-Rechte und klassisches Internetfernsehen über den Web-Browser gesplittet. mh/jh     
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