Mischa Rürup, Usercentrics

Millionenstrafe gegen Amazon und Google
Warum Webseitenbetreiber ohne Cookie-Hinweise jetzt handeln müssen
Donnerstag, 17. Dezember 2020
Es ist eine Nachricht, die das gesamte Digital Marketing aufhorchen lässt: Die französische Datenschutzbehörde CNIL verurteilte Google und Amazon in der vergangenen Woche zu einer Geldstrafe in Höhe von 100 Millionen beziehungsweise 35 Millionen Euro. Der Grund: Das Fehlen von Informationen, die eine informierte Einwilligung (Consent) zum Setzen von Tracking-Cookies zulassen. Es scheint nur eine Frage der Zeit, bis auch die Behörden in Deutschland hart durchgreifen. Deshalb sollten Unternehmen jetzt handeln. Doch was können Webseitenbetreiber konkret tun? Und welche Auswirkungen hat der Cookie-Banner aufs Performance Marketing? Mischa Rürup, CEO von Usercentrics, gibt in seinem Gastbeitrag Tipps und Tricks, wie sich Unternehmen schützen können und gibt einen Ausblick auf das kommende Jahr 2021 sowie die zu erwartenden Entwicklungen.
DSGVO, ePrivacy und nationale Regelungen - Die Schwierigkeit mit dem Gesetzesdschungel
Zum ersten Mal sind große US-Konzerne wie Google oder Amazon aufgrund des Einsatzes von Tracking-Cookies ohne gültige Einwilligung des Nutzers zur Rechenschaft gezogen worden. Doch warum ist ein nationales französisches Urteil so richtungsweisend für eine gesamte Branche in Deutschland? Viele würden jetzt wahrscheinlich denken: Aufgrund der DSGVO, das ist doch klar! Aber ganz so einfach ist es leider nicht.
Richtig ist, dass die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) seit ihrem Inkrafttreten im Mai 2018 vorschreibt, dass Webseitenbetreiber für den Einsatz von Webtechnologien für Marketingzwecke eine Rechtsgrundlage benötigen. Diese Rechtsgrundlage ist in den meisten Fällen die explizite Einwilligung (Consent) des Nutzers.Mehr zum Thema
Das Ende des Third-Party Cookies
Warum die Online-Werbeindustrie dringend Aufklärungsarbeit leisten muss
Cookie-Consent-PopUps nerven. Doch wissen die Internetnutzer überhaupt, worum genau es dabei geht? Dass etwa Content nur dann kostenlos sein kann, wenn personalisierte Werbung möglich und folglich Cookies akzeptiert werden? Kasper Skou glaubt das nicht. In seinem Gastbeitrag macht der Gründer von Semasio einen Vorschlag, wie das Problem gelöst werden könnte.
Anders als anfänglich vermutet, begründet die französische Datenschutzbehörde CNIL ihre Entscheidung aber nicht auf der DSGVO (obwohl diese in Europa gilt), sondern auf der ePrivacy-Richtlinie.
Warum Webseitenbetreiber ohne Cookie-Hinweise jetzt handeln müssen