Den Fußballfunktionär und Moderator Reiner "Calli" Calmund, Markenzeichen D&G (Dickwanst & Große Klappe), kennt der Fernsehzuschauer nicht nur als bekennenden Vielfraß aus der Sendung "Grill den Henssler!", sondern der selbstgefällige Dicke ist auch immer wieder zu beobachten in der Werbung – um nicht zu sagen: Reklame – und ganz besonders prägnant für fluege.de, wo er seit dem Jahre 2011 sein Testimonial abgegeben und um Vertrauen für dieses Online-Portal geworben hat.
An dieser Stelle muss Spießer Alfons nicht erwähnen, dass fluege.de sich mehr und mehr als Kunden-Nepper entpuppt hat und viele Menschen dort nicht nur für Flüge zahlen mussten, sondern auch für schlechte Erfahrungen, die sie beim Buchen gemacht haben. Und nicht wenige dieser Kunden werden bei fluege.de gebucht haben, weil sie dem Ex-Fußballmanager Reiner Calmund vertraut haben.
Und nun? Bekommen Kunden, die bei fluege.de nicht nur Flüge, sondern auch Lehrgeld bezahlt haben, das zu viel gezahlte Geld zurück? Vielleicht von Reiner Calmund, wenn sie den Promotor auf Erstattung verklagen ...? Denn es dürfte dem Reklameschreier nicht verborgen geblieben sein, dass es schon in der Vergangenheit häufig kritische Stimmen zu den Methoden dieser eigenständigen Tochter der inzwischen insolventen Unister-Mutter in der Presse gegeben hatte, die den lockeren Werbesprüchen aus dem Munde von Reiner Calmund deutlich widersprochen haben.
Manfred Krug, der ehemalige "Tatort"-Kommissar und "Liebling Kreuzberg", sagte dann später öffentlich: "Ich entschuldige mich aus tiefstem Herzen bei allen Mitmenschen, die ene von mir empfohlene Aktie gekauft haben und enttäuscht worden sind."
Und was sagt Reiner Calmund, nachdem die Methoden des Online-Portals aufgeflogen sind und von den Medien beschrieben werden? Der redefreudige Süßspeisen-Fan aus dem Rheinland, der durchaus persönliche Kompetenz in Sachen Flüge verkörpert und in den Spots so gern von "meine Jungs von fluege.de" sprach und allen Urlaubern das Portal wärmstens empfohlen hatte, der scheint inzwischen den billigsten Abflug gemacht zu haben. Allerdings ohne fluege.de.
Wer Bier in der Werbung als "Erfrischung" bewirbt, der hat offenbar zu viel davon getrunken. Weshalb die Werber von Lübzer das Bier, dem 5,5% Grapefruit zugesetzt wurde, auch nicht mit "Lust auf Erfrischung" anbieten, sondern die Frage nach "Lust auf Erfrischung?" bezieht sich ausschließlich auf das Duschbad der Darsteller im Meer. Und dass die beiden Wasserratten nicht mehr ganz nüchtern sind, zeigen sie, indem sie in voller Bekleidung ins Wasser gehen – wenn Ihr mal einen Blick auf die Annonce werfen und erkennen wollt: Den Hinweis in der rechten Ecke unten, wo man lesen kann: "Bier bewusst genießen", diesen Hinweis haben die Werber aus dem Unterbewusstsein verdrängt.
Warum der Mann dazu in einem Bottich sitzen muss, wird aus der Anzeige nicht ganz klar. Genauso wenig wie der Grund für diese Darstellung. Spießige Frage: Wollte sich hier vielleicht ein echter Biertrinker lustig machen über das alkoholfrei Gebraute mit Früchten?
Das hat allerdings wenig mit Persil zu tun, sondern es liegt in der Eigenart unserer Sprache. Und in der Doppeldeutigkeit des Wortes "kalt" ist auch ein Mensch kalt, der kein Mitgefühl hat. Und eine kalte Ente kann sowohl ein toter Vogel aus dem Kühlschrank sein wie auch ein Getränk. Und genauso eine Falschmeldung in der Zeitung, die nicht mehr heiß ist.
Zugegeben: Diese Headline ist etwas länger als die bestehende, aber in der Anzeige wäre ja noch Luft für ein paar Wörter mehr, oder findet Ihr nicht?
Sinkflug: fluege.de & Reiner Calmund