Von der Messe zum Medium – als erfolgreicher Unternehmensgründer ist Dominik Matyka auch in seiner neuen Rolle gewohnt, groß zu denken. Aus der "weltweit führenden Messe und Konferenz für die digitale Wirtschaft" will der
Dmexco-Chief-Advisor eine Medienmarke entwickeln, die ihre Klientel auch abseits der Messetage mit Content und Know-how versorgt. Die
neu gestaltete Website zeigt ziemlich gut, wohin Reise gehen soll: Content, Content, Content - und mit unterschiedlichen Formaten für unterschiedliche Zielgruppen.
Der Anspruch, ein überaus erfolgreiches Event neu zu denken, kommt genau zur rechten Zeit. Im vergangenen Herbst hatte sich der Betreiber Koelnmesse überraschend von den bis dahin unangefochtenen
Dmexco-Machern Frank Schneider und Christian Muche getrennt. Der Trennungszwist verursachte Imageschäden.
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Passend zur neuen Ausrichtung der Messe hat die Dmexco auch ihr Design und ihren Internetaufritt überarbeitet, Ein neuer Farbcode soll die Navigation auf der Messe und auf den digitalen Plattformen erleichtern.
Nun soll also der gut vernetzte, polyglotte Matyka für Positivschlagzeilen sorgen. Die Strategie, aus einem Zweitage-Event eine ganzjährige Content- und Netzwerk-Plattform zu formen, steht nicht von ungefähr im Zentrum der Überlegungen. Zum einen macht der umtriebige Hamburger Unternehmer Philipp Westermeyer vor, wie wichtig für den Erfolg eines Events die Dauerbeschallung der Zielgruppen sein kann: Aus dem hippen Jugendfestival Online Marketing Rockstars ist ein veritables Fachmedienhaus rund um Digitalmarketing geworden.
Zum anderen hat sich inzwischen aber auch bei klassischen Messeveranstaltern herumgesprochen, dass Messen nur dann dauerhaft erfolgreich sein können, wenn es eine kontinuierliche Kommunikation zwischen Veranstaltern, Besuchern und Ausstellern gibt. Entscheidend für die
Dmexco 2018 wird nicht sein, inwieweit diese Contentstrategie schon in diesem Jahr gelingt. 2018 ist ein Jahr des Übergangs, sagt Chief Advisor Matyka. Das stimmt. Was aber schon gelingen sollte: die Messe in geordnete Bahnen zu lenken. Zuletzt war das Angebot für viele Besucher zu unübersichtlich. Das spiegelte zwar – unabsichtlich – die Unübersichtlichkeit des Marktes wider. Der Anspruch, für Transparenz zu sorgen, war im kakophonischen Trubel der Messehallen bisweilen etwas untergegangen.