Ed's Heinz Ad
Für Gourmets ist es ein absolutes No-Go - für Köche, die etwas auf sich halten, ein Schlag ins Gesicht: Wer sich erdreistet, eine mit viel Herzblut auf edlem Porzellan angerichtete Sterne-Kreation mit ordinärem Ketchup zu besudeln, der darf sich schockierter Blicke sicher sein - und braucht sich in diesem Etablissement nie wieder blicken lassen.
Genau diesen Fauxpas hat sich der bekennende Ketchup-Fan Ed Sheeran geleistet. Dass daraus nach einer Direktnachricht an Heinz Ketchup am Ende sogar ein offizieller Werbespot für die Marke wurde, ist auf den ersten Blick erstaunlich. Denn der Film ist keiner, den sich ein Unternehmen klassischerweise so ausdenken würde.
Grund sind die Reaktionen, die der kulinarische Lapsus des Ketchup-liebenden Songwriters mit Heinz-Ketchup-Tatoo und eigener Heinz-Ketchup-Edition bei anderen Restaurantgästen sowie bei Kellner und Koch auslöst. Die sind so extrem, dass bei einem risikoscheuen Markenverantwortlichen wahrscheinlich sofort die Alarmlichter angehen würden.
Dass Heinz Ketchup die Geschichte dennoch genau so erzählt, ist aber aus zwei Gründen nachvollziehbar. Zum einen wird die Kernzielgruppe von Heinz Ketchup nur selten in Gourmet-Tempeln anzutreffen sein - und sich im Zweifel sogar köstlich darüber amüsieren, wie sich die feinen Pinkel im Sternerestaurant auf den Schlips getreten fühlen. Zum anderen ist das ganze ja als "Vorschlag" von Ed Sheeran für einen Werbespot getarnt. Wodurch die Marke Heinz Ketchup fein raus ist.
Produziert wurde der Spot offenbar von Sheeran selbst in Zusammenarbeit mit Heinz. Das Unternehmen arbeitet in den USA in der Regel mit den Agenturen David und
David Cramer-Krasselt zusammen. Für Planung und Einkauf ist
Starcom zuständig. mas