Strategiechefin Isabelle Schnellbügel leitet auch Ogilvy Consulting
Die deutsche Ogilvy-Gruppe holt ihr international etabliertes Consulting-Angebot nun auch nach Deutschland. Unter Leitung von Strategiechefin Isabelle Schnellbügel hat ein aktuell sechsköpfiges Team die Arbeit aufgenommen. Zu den Kunden gehören zwei Automobilhersteller sowie ein global agierender Tabakkonzern. Konkrete Namen der Auftraggeber will Ogilvy mit Verweis auf Vertraulichkeitsvereinbarungen nicht nennen.
Ein Consulting-Ableger unter der Marke Ogilvy ist in Deutschland per se nichts Neues. Unter dem Label Ogilvy Red gab es ein entsprechendes Angebot bereits seit 2010. Anders als früher beschäftige man nun aber Berater, die außerhalb der Agenturlandschaft ausgebildet und beruflich sozialisiert wurden, sodass sich das Serviceangebot deutlich von dem früheren unterscheide, teilt Ogilvy mit. Der Schwerpunkt des jetzigen Angebots liegt im Bereich Customer Experience. Die Agentur will ihre Auftraggeber dabei unterstützen, besser auf die Bedürfnisse und Wünsche der Verbraucher einzugehen, beispielsweise wenn es um die Konfiguration eines Produkts nach dem Kauf geht.
Agenturmatching Opinary - Wechsel - neu
Bemerkenswert: Schnellbügels Vorgängerin Monika Schürholz und der ehemalige Ogilvy-Digitalchef Mark Czesnik haben sich erst vor kurzem mit einer eigenen Firma für Customer Experience selbstständig gemacht. In der Begründung für diesen Schritt sagten sie, dass solch ein Angebot innerhalb von Networkstrukturen nur schwer umsetzbar sei. "
In globalen Netzwerken kann man nachhaltiges Arbeiten inzwischen doch komplett vergessen. Die sind völlig mit Selbstverwaltung und Rückzugsgefechten beschäftigt", sagte Czesnik zum Start gegenüber HORIZONT.
International hat sich Ogilvy Consulting aber zu einer festen Größe innerhalb der Agenturgruppe entwickelt. Für die Marke arbeiten unter der Leitung von Global CEO Carla Hendra weltweit mehr als 3000 Berater. In Deutschland sind es bislang sechs Mitarbeiter, das Team soll aber schon bald verstärkt werden. Sie erwirtschaften laut Auskunft der Agentur bereits ein siebenstelliges Honorarvolumen. Einen Widerspruch zur neuen Strategie von Ogilvy, Einzeleinheiten aufzulösen und die Dachmarke in den Vordergrund zu stellen, sehen die Verantwortlichen in dem Start der Consulting-Einheit nicht. "Die Unit ist ein integraler Bestandteil der Ogilvy GmbH und wird stark vernetzt innerhalb des Unternehmens arbeiten", so die offizielle Auskunft der WPP-Tochter.
Nicht nur Ogilvy bemüht sich, der Konkurrenz der viel größeren Consulting-Firmen mit einem eigenen Beratungsangebot etwas entgegenzusetzen. Auch andere Agenturen verstärken ihre Kompetenzen auf diesem Gebiet. Auf der anderen Seite versuchen vor allem die großen IT-Beratungen, ihre Wertschöpfungskette zu verlängern und drängen dabei im Zuge der digitalen Transformation in Bereiche ein, die bislang Agenturen vorbehalten waren. In diesem Zusammenhang kaufen sie auch Kreativdienstleister. In Deutschland hat Accenture beispielsweise Kolle Rebbe und IBM die Berliner Agentur Aperto übernommen.
mamMehr zur Lage der deutschen Ogilvy-Gruppe lesen Sie in der kommenden Woche in HORIZONT-Ausgabe 32/2019 vom 8. August