Melanie Rönnfeld dockt mit Atkon bei Fischer-Appelt Play unter der Führung von Mirco Völker an
Die Zukunft der insolventen Bewegtbildagentur Atkon ist geklärt. Die Firma geht rückwirkend zum 1. März in der Fischer-Appelt-Gruppe auf. Dort dockt sie bei der von Bereichschef Mirco Völker geleiteten Filmsparte Play an. Melanie Rönnfeld, bislang CEO von Atkon, rückt als Geschäftsführerin an seine Seite. Zusammen mit dem Berliner Play-Standortchef Christoph Käthe kümmert sie sich zudem um das Hauptstadtbüro.
Die Integration erfolgt im Rahmen eines Asset Deals. Das heißt, Fischer-Appelt übernimmt mit dem Geschäftsbetrieb Teile der Belegschaft sowie die Soft- und Hardwareausstattung. Die Marke Atkon gehört zwar auch zu dem erworbenen Paket, wird aber nicht weitergeführt. Der Kaufpreis ist nicht bekannt. Große Summen dürften angesichts der finanziellen Schieflage von Atkon allerdings nicht geflossen sein. Die Firma hat in der Bilanz 2013 (aktuellere Zahlen liegen nicht vor) einen Jahresfehlbetrag von rund 1,2 Millionen Euro ausgewiesen - bei einem Umsatz von 5,7 Millionen Euro. Altschulden oder andere Verpflichtungen werden nicht übernommen.
Von den zuletzt etwa 40 Angestellten wechseln 23 zu Fischer-Appelt. Die Standorte in Berlin, Frankfurt, Köln und Doha bleiben erhalten beziehungsweise werden mit den dortigen Büros des neuen Eigentümers zusammengeführt. Zu den Kunden von Atkon gehören Unternehmen wie Bayer, BASF und Deutsche Bahn. Die Agentur hatte im Jahr 2000 als Film- und Content-Lieferant für den Transportkonzern begonnen. "Zukünftig werden wir an allen Standorten maßgeschneiderte Bewegtbild-Inhalte und digitale Publishing-Lösungen anbieten", sagt Fischer-Appelt-Manager Völker über die Integration.
Er war Ende 2009 aus der Werbeabteilung von Mercedes zu der Agentur gewechselt und verantwortet dort seitdem das Filmgeschäft. Fischer-Appelt hatte zwei Jahre zuvor die Firma Daimler-Chrysler TV-Media übernommen und breiter aufgestellt. Die aus der Übernahme von Atkon entstandene Einheit will sich stärker auf die Entwicklung von Youtube- und anderen Social-Media-Inhalten konzentrieren. Neben dem Scouten und Vermarkten von Youtube-Stars geht es dabei auch darum, eigene Formate und digitalen Content zu entwickeln.
mam