Spotlight Festival 2019

Warum die Studenten-Spots Kolle Rebbe, Heimat & Co alt aussehen lassen

Die Gewinner des Spotlights Festivals 2019 rund um die Jurychefs Helmut Hartl (Spotlight Students, hintere Reihe 5. von links) und Matthias Storath (Spotlight Professionals, hintere Reihe 8. von links)
Valentin Oswald
Die Gewinner des Spotlights Festivals 2019 rund um die Jurychefs Helmut Hartl (Spotlight Students, hintere Reihe 5. von links) und Matthias Storath (Spotlight Professionals, hintere Reihe 8. von links)
Die Fachjury beim Spotlight Bewegtbildfestival 2019 hat sich nach mehreren Diskussionsrunden immerhin zu dreimal Gold hinreißen lassen. Deutlich weniger lange musste das Gremium bei den studentischen Einsendungen nach den großen Gewinnern suchen. Das einhellige Urteil der Werbeprofis: Der Nachwuchs hat den Agenturen in diesem Jahr gezeigt, wo der Hammer hing! Die studentischen Beiträge seien insgesamt frischer, mutiger und lebendiger gewesen. Um zu diesem Ergebnis zu kommen, musste die Jury insgesamt 269 Beiträge sichten.
Teilen

"Polymorph kreativ", nennt Werbefilmproduzent Helmut Hartl, Fachjury-Vorsitzender von Spotlight Students den Jahrgang – und beschreibt damit "die überzeugende Mischung aus handwerklicher Perfektion, tollem Storytelling und vor allem: sehr viel Herz." Dazu später mehr. Zunächst zu den Gewinnern von Spotlight Professionals, dem Hauptwettbewerb, bei dem Heimat-Kreativchef Matthias Storath den Juryvorsitz innehatte.


Dessen Agentur gehört zu den großen Gewinnern des Wettbewerbs. Noch mehr Preise holte lediglich Kolle Rebbe, die vor allem mit der Lufthansa-Serie "#LifeChangingPlaces" und der zusammen mit Demodern realisierten Peta-VR-Kampagne "Eye to Eye" glänzen konnte“.

Die Gewinner von Spotlight Professionals

HORNBACH | Schwitz es raus.

Die Fachjury vergab Gold in der Kategorie TV & Kino an Heimat für den Hornbach-Spot "Schwitz es raus" (Produktion: Czar Film). Silber holte Kolle Rebbe mit der Lufthansa-Serie "#LifeChangingPlaces" (Produktion: 27 Kilometer). Bronze wurde gleich dreimal vergeben - und zwar an Scholz & Friends für die Toom-"Testserie" (Produktion: Anorak Film), Heimat für "Ist das noch Handwerk? - Eric Wrede" (Produktion: Halal Berlin) und DDB Group Germany für den Telekom-Spot "Die drei großen M" (Produktion: Soup Film).

VW "Metalheads"

Das Besondere bei Spotlight: Parallel zu den Profis stimmt das Publikum über die besten Spots ab. Und das hatte in der Königskategorie etwas andere Favoriten: Sie kürte den VW-Film "Metalheads" von Grabarz & Partner zum Goldgewinner (Produktion: Czar Film). Die Toom-Kampagne von Scholz & Friends holte Silber. Bronze ging noch einmal an Grabarz & Partner und Volkswagen für den Spot "VW Polo IQ Drive - Streiche" (Produktion: Czar Film).

In der Kategorie Web & Mobile vergab die Fachjury gar kein Gold - dafür gab es zweimal Silber und viermal Bronze. Silber geht an Heimat für die Hornbach-Kampagne "Sag nicht Projekt" (Produktion: Cobblestone) sowie BBDO Group Germany für den Smart-Spot "Perfect Fit" (Produktion: Craftwork). Die Bronzegewinner sind hier einmal mehr Kolle Rebbe mit den Lufthansa-Spots "#LifeChangingPlaces", DDB und die Telekom mit "Kein Weihnachtsspot" sowie Heimat mit Hornbach "Schwitz es raus" und der Handwerkskampagne.

Smart "Perfect Fit"

Das Publikum war der Meinung, dass der Smart-Spot sogar Gold verdient, während die Hornbach-Kampagne "Sag nicht Projekt" auch hier versilbert wurde. Ebenfalls von Heimat stammt die Bifi-Kampagne "The 6-seconds Bifi Ads", die von der Publikumsjury auf den 3. Platz gewählt wurde.

Hier geht es zu den weiteren Gewinnern in den Kategorien Digitale Kampagne, Digitale Innovation, Animation sowie Trailer, Teaser & Trenner.

Die Gewinner von Spotlight Students

Tears in Heaven

Im Gegensatz zum Professionals-Wettbewerb gibt es hier nur die Kategorien TV & Kino sowie Web & Mobile. Die Fachjury war sich relativ schnell einig, dass der Film "Tears in Heaven" von Bernd Faass (Filmakademie Baden-Württemberg) Gold in der Kategorie TV & Kino verdient. Begründung: Der Film sei eine "Ode an die Hingabe, erzählt mit viel Fantasie und Ironie, die erst märchenhaft und romantisch-verklärt beginnt, um dann eine epische Wucht zu entwickeln, die ans Herz geht." Das Publikum kürte in dieser Kategorie den Spot "Blauäugig" von Jan-David Bolt (Zürcher Hochschule der Künste) zum Gewinner.

myBorder "Joyfence" from oki films on Vimeo.

In der Kategorie Web & Mobile gab es sogar dreimal Gold von der Fachjury. Prämiert wurden der Spec-Spot "Panarea" für American Apparal von Alexander Pietzsch (Filmakademie Baden-Württemberg), "MyBorders JoyFence" von Michael Kranz (Hochschule für Fernsehen und Film in München) sowie "Dark Red" von Eugen Merher (Filmakademie Baden-Württemberg).

"Panarea" zeige ein "wunderschönes, modernes, enorm facettenreiches Storytelling, eine ungebremste, mitreißende Experimentierfreude und eine in ihrer großen Vielfalt dennoch sehr fein abgestimmte Art Direction", so das Urteil der Jury. Bei "MyBorders JoyFence" wiederum wurde ein Fantasieprodukt entwickelt, das den Zuschauer "sinnlich erleben lässt, wie man sich selbst in die Isolation treibt, sobald man andere systematisch auszugrenzen versucht. Dabei spielt der wunderbar ironische Film mit der Machart penetranter konventioneller Werbeformate und gleitet dennoch zu keinem Zeitpunkt in billige Polemik ab."

Dark Red

Der Film "Dark Red" beschäftigt sich mit einem sehr schweren Thema - dem langsamen Sterben eines Kindes. "Dies wird über eine dunkle Metpapher erzählt, Schmerz und Wut entladen sich in wilden Bildern, die wiederum mit bewundernswertem Feingefühl inszeniert sind."

Einen ganz anderen Favoriten hatte die Publikumsjury. Diese wählte den Mercedes-Spec "The Last Wish" von Regisseur Raphael Ghobadloo (Filmakademie Baden-Württemberg) auf den 1. Platz. Die erfolgreichen Studenten können sich über Preisgelder im Wert von insgesamt 4500 Euro freuen, die vom Festivalpartner Pro Sieben Sat 1 gesponsert werden. Eine Übersicht aller Spotlight-Students-Gewinner gibt es hier. bu




stats