Jung von Matt / Tua "Wenn ich gehen muss"
In dem Video stellt der Künstler selbst die Situation der Seenotrettung dar - seine Stimme ist nach kurzer Zeit nur noch als ersticktes Gurgeln wahrzunehmen. Bevor sie jedoch ganz verstummt, wird er von den Rettungskräften von Sea-Eye an Bord eines Schiffts gezogen. "Ich wollte ein Musikvideo machen, das man fast nicht aushält – weil die aktuelle Situation nicht auszuhalten ist", sagt Tua, der bei der Kampagne gemeinsame Sache mit
Jung von Matt gemacht hat. Er wolle damit auf die Arbeit von Sea-Eye aufmerksam machen und seine Musik und Reichweite nutzen um zu helfen. Das Video ist in Kooperation mit der Besatzung der "Alan Kurdi" entstanden und soll ein Appell an die Gesellschaft sein, sich mit der brutalen Realität an Europas Außengrenzen im Mittelmeer auseinanderzusetzen.
Das Konzept stammt von Jung von Matt/Next Alster, bei der Realisierung war außerdem
White Horse Music mit an Bord. Das Video wurde von
Sterntag in Hamburg unter der Regie von
Eric van den Hoonaard umgesetzt, für das Sounddesign war
German Wahnsinn zuständig, die Postproduktion hat
Slaughterhouse übernommen. Sämtliche Einnahmen, die ab dem Tag der Veröffentlichung über Streaming oder Download des Songs generiert werden, fließen zu 100 Prozent an Sea-Eye. Außerdem werden alle Spendeneinnahmen, die im Rahmen der anstehenden Tua-Tour gesammelt werden, und der Gewinn aus der Jubiläumsveranstaltung zum 20-jährigen Bestehen seines Labels "Chimperator" an Sea-Eye übergeben.
"Wir freuen uns riesig über die Unterstützung von Tua", sagt
Julian Pahlke, Sprecher von Sea-Eye zu dem Video. "Unsere Crews an Bord haben oft genug erleben müssen, wie Menschen vor ihren Augen ertrinken und sie nichts mehr dagegen unternehmen konnten. Der Tod auf dem Mittelmeer ist nicht, wie viele glauben, ein lautes Ereignis. Menschen ertrinken still und leise. Genau diese unglaublich schaurigen Szenen zeigt Tua sehr stark in seinem Video. Was man sieht, ist keine Zuspitzung, sondern Realität." Laut Sea-Eye sind seit 2014 rund 19.000 Menschen im zentralen Mittelmeer zwischen Libyen und Italien ertrunken. Nach dem Ende der Seenotrettungsmission Mare Nostrum blieben einzig die zivilen Organisationen, mit dem humanitären Auftrag Menschen vor dem Tod durch Ertrinken zu retten.
bu