Künstler Eike König (r.) hat für H-Blockx-Gründer Henning Wehland diesen Sarg gestaltet
Anfang Februar hatte der Zentralverband des Deutschen Handwerks den Startschuss für eine Kampagne gegeben, deren Protagonisten allesamt eher ungewöhnliche Vertreter ihres Metiers sind. Gerade die
Geschichte um Bestatter Eric Wrede hat für enorme Aufmerksamkeit gesorgt. Daher haben Heimat und Das Handwerk nun gemeinsam mit dem Bundesverband Deutscher Bestatter die Social-Media-Kampagne "MyCoffin - Der personalisierte Sarg" ins Leben gerufen. Ihr Ziel: Den Tod in unserer Gesellschaft zu enttabuisieren.
My Coffin: Eike König (Sarg für H-Blocks-Gründer Henning Wehland)
Niemand spricht gerne über den Tod. Mit der Kampagne My Coffin wollen die Heimat-Kreativen um CCO Matthias Storath und Creative Director Ralf Reinsberg das Thema Sterben nun aus der Nische holen und Menschen ermutigen, ihm offener zu begegnen. Für den Auftritt, der insbesondere auf Instagram stattfindet, haben sie Kreative individuelle Särge für prominente Persönlichkeiten designen lassen: Eike König für H-Blockx-Frontmann
Henning Wehland, Evelyn Weigert für die Journalistin und Moderatorin
Ronja von Rönne sowie die Berliner Künstlerinnen Ju Schnee und Emily Eldridge für Tattooartist
Philipp Eid und TV-Moderator
Jochen Schropp.
My Coffin - Der personalisierte Sarg: Kampagnenmotive
In durchaus emotionalen Kurzporträts berichten die Künster über ihre Arbeit und Berührungspunkte mit dem Tod. Entsprechende Postings auf Instagram sollen Follower zum Diskurs über eine offenere und progressivere Abschiedskultur einladen. Mit der Aktion löse die Handwerkskampagne das Versprechen ein, in diesem Jahr für Modernität, Visionskraft und Innovation zu stehen, so die Agentur. My Coffin soll "Deutschlands traditionellste Branche als Impulsgeber in gesellschaftsrelevanten Debatten" inszenieren.
Wir müssen auch über Unangenehmes sprechen können, wenn es wichtig ist.
Heimat-CCO Matthias Storath
Kommunikation könne nicht nur über die angenehmen Themen sprechen, die sich sowieso großer Popularität erfreuen, meint Heimat-CCO Storath: "Wir müssen auch über Unangenehmes sprechen können, wenn es wichtig ist." BDB-Präsident
Christian Streidt ergänzt: "Wir sind uns völlig im Klaren darüber, wie sehr das Thema Tod polarisiert und wie sehr weite Teile der Gesellschaft es verdrängen möchten. Dennoch bestätigen erste mediale Reaktionen, dass es sich lohnt, andere zu motivieren über Trauer, Abschied und Verlust zu sprechen."
my coffin jochen schropp
Die Särge können ab dem 13. April auf Ebay ersteigert werden. Der Erlös soll dem Wünschewagen des Arbeiter-Amariter-Bundes (ASB) zugute kommen.
jeb