An den Pitch, der im März startete, hat Mondelez hohe Erwartungen geknüpft. Die Überprüfung des globalen Mediaeinkaufs habe zum Ziel gehabt, den Konzern beim Thema Media noch besser für die Zukunft aufzustellen, teilt das Unternehmen gegenüber HORIZONT Online mit. Vor allem sei es darum gegangen, wichtige Themen wie Programmatic, Transparenz und E-Commerce noch besser zu reflektieren.
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Pitch-Entscheidung
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Im Januar schrieb Mars seinen globalen Mediaetat aus - nun ist die Entscheidung gefallen. Das rund 1,2 Milliarden Euro schwere Budget soll bei einer Agentur konsolidiert werden: Bei der Group M und deren Agentur Mediacom.
Bei diesen Themen scheint Mondelez WPP ziemlich viel zuzutrauen. Und das ist in diesem Fall schlecht für Carat. Die Dentsu-Aegis-Tochter war bislang für sämtliche Mediaaktivitäten von Mondelez in Europa zuständig. Doch die deutschsprachige DACH-Region mit Deutschland, Österreich und Schweiz wird künftig von der Ende 2017 aus der
Verschmelzung von MEC und Maxus entstandenen Group-M-Agentur Wavemaker betreut, wie Mondelez bestätigt. Zudem erfuhr HORIZONT Online aus mit dem Pitch vertrauten Personen, dass Wavemaker auch in den Märkten Frankreich, Skandinavien, Türkei, Polen, der Tschechischen Republik, Ungarn, Litauen und der Slovakei das Rennen gemacht hat. In Polen soll Mindshare zum Zuge kommen.
Brutto-Werbeausgaben von Mondelez 2017 in Deutschland in Tsd. €
Quelle: Nielsen
Auch wenn Mondelez beschwichtigt, dass Carat "immer noch einer unserer wichtigsten Partner" sei und man sich "auf weitere spannende Projekte mit der Agentur" freue: Die Entscheidung in dem Pitch, der im März startete, ist ein heftiger Schlag ins Kontor der Dentsu-Tochter. Ganz raus ist Carat aber auch wieder nicht. So soll die Agentur immerhin in Großbritannien sowie in südeuropäischen (Spanien, Portugal, Italien, Griechenland) und osteuropäischen Ländern (Russland, Ukraine, Rumänien) am Ruder bleiben. Dafür soll Carat laut
Adweek auch in einigen anderen wichtigen Märkten Geschäft an WPP-Agenturen verloren haben, etwa in Indien (Wavemaker) sowie in Japan und Australien (Mindshare).
Brutto-Werbeausgaben von Mondelez 2018 in Deutschland
Quelle: Nielsen
Für Wavemaker ist der Etatgewinn ein großer Erfolg. Mondelez hat allein in Deutschland im Jahr 2017 brutto knapp 106 Millionen Euro in Werbung investiert - den Löwenanteil davon in TV (siehe Chart oben). Und in diesem Jahr scheint das Unternehmen, das große Marken wie Milka, Mikado, Oreo, Jacobs, Philadelphia, Tuc, Toblerone und Cadbury in seinem Portfolio hat, noch einmal richtig Gas geben zu wollen. Eine Exklusivauswertung von Nielsen zeigt, dass Mondelez hierzulande in diesem Jahr bereits Brutto-Spendings in Höhe von 54 Millionen Euro getätigt hat - gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist das ein Plus von 9,4 Prozent.
Auch die Publicis Groupe gehört zu den großen Gewinnern des Pitches. Wie Mondelez bestätigt, ist die Media-Tochter Spark Foundry künftig für die Region Asien, Mittlerer Osten und Afrika (gemeinsam mit Wavemaker) und für Südamerika zuständig. Den US-Etat hat sich
VaynerMedia bereits im März 2018 gesichert.
mas