Bei der Arbeit: Bürohündchen Felix geht seinem Herrchen, Diffferent-Consultant Christopher Müller, gern zur Hand
"N Hund im Büroho???" Die Szene, in der Christoph Maria Herbst alias Stromberg seinen bedauernswerten Mitarbeiter Berthold Heisterkamp - Rufname "Ernie" -
in seiner unerbittlichen Art zusammenfaltete, ist sicher vielen Zuschauern in Erinnerung geblieben. Doch anders als bei der Capitol Versicherung aus der legendären Pro-Sieben-Serie werden Hunde im Büro in Deutschland inzwischen teilweise geduldet - ja mancherorts sogar gefeiert. HORIZONT Online hat anlässlich des heutigen internationalen Bürohundtages 2019 (ja, den gibt´s wirklich!!) nachgefragt, wie Agenturen mit Vierbeinern umgehen. Die Antworten zeigen, dass sich das Thema New Work und Hunde nicht zwangsläufig beisst.
Andreas Liehr, Geschäftsführer Huth + Wenzel
Unser Bürohund Golfo ist fester Bestandteil unserer Mannschaft – selbst wenn er die meiste Zeit nur „abhängt“. Er gehört einfach dazu. Ob durch Spiel-Pausen, Spaziergänge oder zwischen zwei Leckerlis – Golfo sorgt dafür, dass das Team gute Laune im Arbeitsalltag hat. Klar, hin und wieder muss man ihm sein liebstes Quietsche-Spielzeug abnehmen. Aber die kurzen Unterbrechungen, die er kaltschnäuzig fürs Gassi-Gehen einfordert, tun den Mitarbeitern gut. Man könnte ihn auch als waschechten Feelgood-Manager bei Huth + Wenzel bezeichnen.
Ein Fels in der Brandung: Golfo - seines Zeichens Chief Bürohund bei Huth + Wenzel
Marion Schumann, Senior Managerin Corporate Marketing bei Diffferent
Marion Schumann mit ihrer Lottie
Unsere Bürohunde Lottie (English Pointer) und Felix (Rauhaar Dackel) sind im Büro für gute Laune und Kuschelmomente zuständig. Wer mal kurz den Kopf frei kriegen muss, spielt einfach eine Runde Ball mit Felix oder verpasst Lottie eine Streicheleinheit. Und die beiden? Sie genießen ihr Agenturhundeleben mit viel Aufmerksamkeit und dem ‚großen Zuhause‘ sichtlich. Die Hunde heben durch ihr offenes, freundliches Wesen die Stimmung im Team. Gut erzogene Vierbeiner sind bei diffferent generell gern gesehen. Ausnahme: Grillabende, bei denen sie den Kollegen die Bratwurst streitig machen wollen.
Bei der Arbeit: Bürohündchen Felix geht seinem Herrchen, Diffferent-Consultant Christopher Müller, gern zur Hand
Kristian Kerkhoff, Founder und Managing Partner Demodern – Creative Technologies
Wir sind erklärte Fans von Bürohunden. Ich bringe zum Beispiel meinen Wilson, ‚Demodern-Dog‘ der ersten Stunde, quasi täglich mit in unser Kölner Office. In den letzten Jahren sind neben vielen Mitarbeitern (mittlerweile sind wir fast 100), auch der ein oder andere Vierbeiner hinzugekommen. An unseren Standorten in Köln und Hamburg haben wir insgesamt acht davon: Unsere kleinen Hamburger –
Vilma,
Uschi,
Pepe und Vince – sind echt zum (Achtung: Wortspiel) „anbeißen“. Die vier aus Köln hören mal mehr oder mal weniger auf die Namen Wilson,
Oscar, Finja und
Manson. Dafür hat Manson, der aufgrund seiner Gehörlosigkeit ohnehin nur auf Handzeichen reagiert, kein Problem damit, auch mal unsere Magic Leap auszuprobieren. Und Labbi Oscar hat alles – und vor allem uns alle – voll im Griff.
Demodern ist in Sachen Bürohunde bestens aufgestellt
Alle samt sind sie vollkommen in unseren Arbeitsalltag integriert – also regelrechte Feelgood-Manager – und zum Teil auch echte Instagram-Stars! Neben unseren Prototypen sind die Hunde (fast) das Beste, was wir zu bieten haben, deswegen verzeiht man ihnen auch leicht, wenn das Frühstücksbrötchen spurlos aus dem Rucksack verschwindet. Unsere Mitarbeiter mögen wir natürlich auch sehr. Allerdings werden die nicht so oft mit einem “Awwww, du bist soooo süß” begrüßt…
Dirk Gerasch, geschäftsführender Inhaber Gerasch Communication
Dirk Gerasch mit seinem Henry
Wir haben eigentlich schon immer mindestens einen Hund in der Agentur. Seit zwei Jahren ist es nun Henry, der uns selbst im stressigsten Moment noch ein Lächeln ins Gesicht zaubert. Morgens begrüßt er freudig jeden Mitarbeiter und fordert im Laufe des Tages jede Menge Streicheleinheiten ein. Diese kleinen fröhlichen Unterbrechungen im Arbeitsalltag sorgen immer für gute Laune. Man kann spüren, wie es Henry mit seiner Fröhlichkeit und seinem ausgeprägten Spieltrieb regelmäßig gelingt, das Stresslevel im Team zu senken. Auch den größten Skeptikern empfehle ich, sich einfach mal darauf einzulassen. Nach meiner Erfahrung lockert ein Hund im Büro eigentlich immer das Arbeitsklima auf, sorgt zwischendurch für Entspannung und gute Laune. Ich kann mir eine Agentur ohne Hund kaum mehr vorstellen.
Lukas Golyszny, Gründer und Geschäftsführer von Service Innovation Labs
Unsere Mitarbeiterin Sash bringt ihre Hündin PeeWee A. Herman täglich mit ins Lab. Auf unserer Website wird PeeWee sogar als Teamcoach ausgewiesen. Klar, es ist ein Gag, aber ein Funken Wahrheit steckt dahinter. PeeWee ist immer dabei: Bei Meetings, bei unseren Team-Ritualen und sogar in manchen Kundenterminen. Trotz ihres aufgeweckten Charakters sehen wir, dass sie eine wahnsinnig ausgleichende Wirkung auf alle im Team hat. Braucht ein Labster einen Spaziergang, wird PeeWee ausgeführt. Steht uns der Sinn nach Wagemut, probieren wir uns an ein paar gemeinsamen Stunts. Eine Kuscheleinheit? PeeWee ist zur Stelle. Dafür profitiert sie von uns als lebendige Springböcke, Snack-Butler und Profi-Krauler. PeeWee ist Teil unserer Kultur und damit ein Teil von SI Labs.
Kommt täglich ins Büro: Hündin PeeWee A. Herman
Sven Korhummel, geschäftsführender Gesellschafter Cyperfection
In unserem Cyperfection-Büro in Ludwigshafen sind regelmäßig bis zu sieben Agenturhunde als Dauergäste vor Ort – allen voran meine sechsjährige Border Collie-Labrador-Mischlingshündin Grace. Sie läuft schwanzwedelnd durch die Büroräume, begrüßt fast jeden unserer 45 Mitarbeiter, gibt gerne auch mal einen freudigen Heuler von sich und sorgt so für eine gute Stimmung – jeder Kontakt mit ihr erzeugt ein Lächeln bei den Kollegen. Gerade die kleinen Begegnungen mit Hunden lockern den Arbeitsalltag auf und verbessern so das Agenturklima. Besonders bei langen Meetings wirkt ihre Anwesenheit entspannend und führt immer wieder zu dem ein oder anderen Schmunzeln bei den Teilnehmern – etwa wenn die Hunde mitten in der Präsentation beim Schlafen einen tiefen Seufzer von sich geben. Für Agenturen ist diese Leichtigkeit meiner Meinung nach unerlässlich, denn sie schafft Raum für Kreativität und neue Ideen – trotz anspruchsvoller strategischer Projekte und intensiver Arbeit.
Sorgt für Schmunzler: Die Hündin Grace
Weil´s so schön war: Stromberg - und der Hund im Büro