Herr Minack, wenn es einen Experten gibt, der diese Frage beantworten kann, dann sicher Sie, der Präsident des GWA. Also: Was sind die Pluspunkte von Agenturen als Arbeitgeber – und wo hapert es?
Benjamin Minack: Mir ist gar nicht bekannt, dass es an irgendeiner Stelle hapern würde.
Anderen fällt dazu einiges ein …
Minack: Das Image von Agenturen als Arbeitgeber mag sehr schlecht sein. Ich bin mir jedoch sicher, dass das Image in weiten Teilen nicht der Realität entspricht.
Also, was sind die Pluspunkte?
Minack: Es gibt so unzählig viele Pluspunkte, die von Agentur zu Agentur sicherlich stark variieren. Für alle Agenturen gilt aber: Berufseinsteiger können sehr schnell Verantwortung übernehmen, unabhängig von Alter und Ausbildung. Das unterscheidet Agenturen als Arbeitgeber schon ganz klar von Beschäftigungsverhältnissen in der Industrie oder anderen Dienstleistern. Für mich ist das der entscheidende Unterschied und Pluspunkt: mehr Verantwortung, mehr Gestaltungsspielraum, mehr individuelle Entwicklungsperspektive in großer Geschwindigkeit.
Maik Hofmann: Dieser Pluspunkt hat auch viel damit zu tun, dass die Kunden, die eine Agentur betreut, sehr unterschiedlich sind, und damit eine hohe Variabilität an Aufgaben und Kultur bieten. Das ist ein großer Reiz, der viele Agenturmitarbeiter davon abhält, beispielsweise auf die „dunkle Seite“, also auf Kundenseite zu wechseln. Noch ein Klischee übrigens.
Dennoch: Das Klischee von Agenturen als schlechte Arbeitgeber existiert und wird heiß diskutiert. Was ist denn dran?