Meet your local Influencer: Neues GWA-Veranstaltungsformat
Bei der Auftaktveranstaltung der GWA-Shutterstock-Eventreihe "Meet your local Influencer" gab es viele spannende Insights zum Thema Influencer Marketing für etwa 60 Gäste, die nach der Arbeit den Weg zu Butter in Düsseldorf gefunden hatten. Die zentrale Erkenntnis: Influencer müssen sich viel selber beibringen - und auch bei Agenturen und Unternehmen ist noch mehr 'Learning by Doing' als Standardisierung.
GWA-Shutterstock-Event: Meet your local Influencer
Strategischer Aufbau der Präsenz oder ‚reinrutschen‘? Beides geht, zeigt das Gespräch mit den Influencerinnen Britta Brand (
@britta.brand) und Denise Renee Schuster (
@foodlovin). Schuster geht eher strategisch an den Aufbau der eigenen Marke auf Instagram sowie der eigenen Website und Blog (
www.foodlovin.de) heran. Instagram, alles gut und schön, funktioniert auch, sagt sie, „aber mein eigener Blog gehört mir. Er hängt nicht von dem ab, was irgendjemand in den USA entscheidet“, sagt sie zu ihrer zentralen Plattform. Dennoch wächst die Zahl ihrer Follower auf Instagram. Aktuell wollen 33.300 regelmäßig sehen, was sie publiziert.
Bei Brand hat der Zufall Pate gestanden bei ihrem Weg zur professionellen Influencerin. Zu ihrem persönlichen Netzwerk zählen Namen wie Farina Opoku (
@novalanalove), die mittlerweile zu den einflussreichsten Fashion-Influencerinnen in Deutschland zählt. Brand hat sich dann selbst immer häufiger auf Instagram ausprobiert, festgestellt, dass das gut ankommt und sich zunehmend professionalisiert. Als Partnerin von True Fruits hat sie auch schon einen
echten Shitstorm miterlebt, den sie auf ihre ganz eigene Art und Weise geregelt hat: So wie sie in ihren Videos drauf-los-plaudert, hat Brand in einem Post die eigene Meinung geschildert und damit den Hatern den Wind aus den Segeln genommen, die sie wegen des Auftrags von True Fruits kritisiert und beschimpft hatten. Beigebracht habe ihr das niemand, sagt Brand, „wie ich mich äußere kommt bei meinen Followern gut an, das bin ich und dabei bleibe ich“, sagt sie.
Brand wie Schuster haben inzwischen zahlreiche Partnerschaften mit Marken absolviert, die meist von Agenturen vermittelt werden. Auch bei der Zusammenarbeit mit den Unternehmen gibt es wenige Standards, berichten die beiden. Beispiel Honorar: „Das verhandelt jede und jeder selbst. Wenn man nachfragt bei anderen Influencern, bekommt man selten eine konkrete Auskunft“, berichtet Schuster.
Ähnliches gilt für Agenturen, die mit Influencern im Auftrag ihrer Kunden zusammenarbeiten. Jede Paarung müsse individuell zusammengestellt werden und Authentizität wiederspiegeln, sonst würde die Werbung nicht funktionieren, sagt Philipp Böndel, Geschäftsführer bei der Agentur Butter, bei der das After-Work-Events zu Gast war. Was passiert, wenn Produkt oder Influencer nicht stimmen, zeigt das
Fyre Festival, das sein Markenversprechen, nicht halten konnte, und unter anderem wegen des fehlenden Luxus-Ambientes in Social Media zerrissen und zu einem spektakulären Flop wurde - trotz zahlreicher Top-Influencer wie Kendall Jenner, die ihren Job gemacht und für das Festival geworben hatten. Shutterstock hat daraufhin in der eigenen Datenbank gewühlt, und mit Stock-Material für deutlich weniger Geld ein Promo-Video zusammengestellt, das für Furore gesorgt hat. „Werbung mit Influencern muss authentisch sein und darf nicht etwas erzählen, das nicht stimmt. Das fliegt in Social Media schnell auf und richtet Schaden für die Marke an“, sagt Luc Berlin, Marketingexperte bei Shutterstock.
Für Rapper übernimmt öfter mal Tobias Kargoll die Geschäftsanbahnung. Kargoll, unter dem Alias Toxik (
@toxikkargoll) selbst als Influencer auf Instagram unterwegs, ist der Kopf hinter der Plattform Hiphop.de und der Agentur Manera Media, die sich unter anderem der Vermarktung von Rappern als Influencer widmet. Influencer Marketing und Rap funktionieren gut miteinander. Voraussetzung sei, authentisch zu agieren, sagt er. Es müsse eben passen. „Moderatoren und Journalisten sind immer auch Influencer: Sie haben Einfluss, Abonnenten, eine Meinung. Dasselbe gilt für Rapper“, schreibt Kargoll in einem Beitrag zu der Diskussion auf
LinkedIn.
Der GWA hat sich das After Work Event ausgedacht, um Kreative mit Influencern zu vernetzen und einen Dialog über Möglichkeiten, die Werbekanäle wie soziale Medien, Vod- und Podcast für Marken bieten, anzuschieben. In diesem Jahr sind noch drei weitere Termine von „Meet your local Influencer“ in Hamburg (21. November bei Grabarz & Partner), in Frankfurt (29. November bei Huth & Wenzel) und Stuttgart (5. Dezember bei DIE CREW) geplant. Die Veranstaltungen starten jeweils um 18 Uhr. Die Teilnahme ist kostenlos.
ems