Wann genau der Start im deutschen Markt erfolgen und ob die Gründung aus eigener Kraft oder durch eine Übernahme realisiert werden soll, verrät der 73-Jährige nicht. Nur so viel lässt er sich entlocken: "Wir wollen Mediamonks in Deutschland aufbauen. Und wir wollen ein Angebot für Digital Media entwickeln. Idealerweise werden wir beides zusammenbringen."
Mehr zum Thema
Martin Sorrell im Exklusiv-Interview
"Die Zeiten von Don Draper sind vorbei"
Ex-WPP-Chef Martin Sorrell ist zurück. Über seine Holding S4 Capital hat er gerade die Agenturgruppe Mediamonks übernommen. HORIZONT hat mit ihm über seine Expansionsstrategie und die Pläne für den deutschen Markt gesprochen.
Im Börsenprospekt von S4 Capital werden Content- und Produktionsfirmen wie B-Reel und Stink, aber auch Umsetzungshäuser wie Hogarth, EG+ und Prodigious als Wettbewerber von Mediamonks genannt. Während die großen Implementierungs-Netzwerke bereits zu Werbekonzernen gehören, agieren im Produktionsbereich noch unabhängige Anbieter, die interessant für S4 Capital und Mediamonks sein könnten – nicht zuletzt in Verbindung mit der Expertise einer digitalen Mediaagentur. Auf die Frage, ob die Pilot-Gruppe in Hamburg ein geeigneter Übernahmekandidat wäre, sagt Sorrell: "Sie können nicht erwarten, dass ich darauf antworte."
An herkömmlichen Kreativagenturen scheint der Werbemanager kein großes Interesse zu haben, wenngleich er sich gegen den Vorwurf von US-Kreativstar Jeff Goddby wehrt, mit seinem Fokus auf Data und Media die Bedeutung von Kreativität zu missachten: "Mir scheint seine (Goodbys) Definition von kreativen Ideen ziemlich begrenzt. Er ist womöglich einer von diesen Agenturleuten, die die Welt immer noch mit den Augen von Don Draper sehen. Diese Zeiten sind aber vorbei", konstatiert Sorrell. In dem Interview spricht der 73-Jährige auch über den Angriff der IT-Beratungen auf den Agenturmarkt,
die Übernahme von Kolle Rebbe durch Accenture Interactive und seinen Abgang bei WPP.
Unterdessen hat S4 Capital die Geschäftszahlen für das 3. Quartal veröffentlicht - das erste, das auch die Zahlen von Mediamonks enthält. Der Umsatz erhöhte sich um fast 45 Prozent auf rund 30 Millionen Euro. Für die ersten neun Monate des Jahres ergibt sich ein Plus von mehr als 48 Prozent auf auf 83,4 Millionen Euro.
mamDas vollständige Interview lesen Sie in HORIZONT-Ausgabe 46/2018 vom 15. November und bei HORIZONT+.