Was genau zu der wirtschaftlichen Schieflage geführt hat, ist bislang nicht bekannt. Unter anderem wurde aber wohl ein wichtiger Kunde verloren, der einen relevanten Teil des Umsatzes ausgemacht hat. Die drohende Zahlungsunfähigkeit der Agenturgruppe ist nicht zuletzt deshalb bemerkenswert, weil sie bis vor nicht allzu langer Zeit noch zu den größten Inhaberagenturen in Deutschland zählte.
2018 belegte sie mit einem Umsatz rund 63 Millionen Euro Platz 4 im entsprechenden Ranking. Mitte 2018 erfolgte der Verkauf an die ASM Group, nach eigenen Angaben
Marktführer im Bereich Outsourcing und Marketing Services in Polen und Italien.
Wirklich rund lief es danach offensichtlich nicht mehr bei der Vertikom-Gruppe, die auf Sales Outsourcing und Marketing Services im deutschsprachigen Raum spezialisiert ist. CEO Gert Piepow-Scholl ist laut Eintragung im Handelsregister Anfang November abberufen worden. Als Geschäftsführer eingetragen wurde kurz vorher Szymon Karol Pikula, Gründer der ASM Group. Zum vorläufigen Indolvenzverwalter wurde Frank Schmitt von der Kanzlei Schultze & Braun bestellt.
Laut deren Auskunft befinden sich neben der Vertikom GmbH in Nürnberg auch die Tochterfirmen Vitamin-E in Hamburg, Dialogfeld Sales Service in Nürnberg sowie Vertikom Sales in Eschborn und Berlin im Insolvenzverfahren. Vertikom war 2014 aus der Dialogfeld Communication Group hervorgegangen. mam