HORIZONT Kongress

Können Werbeagenturen höhere Preise durchsetzen?

GWA-Präsidentin Larissa Pohl verlangt einen Inflationsausgleich für die Werbeagenturen
Wunderman Thompson
GWA-Präsidentin Larissa Pohl verlangt einen Inflationsausgleich für die Werbeagenturen
Für die Agenturen wird 2023 ein schwieriges Jahr: Gekürzte Budgets und steigender Kostendruck drücken auf die Margen. Müssen sie daher die Preise erhöhen? Können sie das überhaupt? Darüber diskutieren beim HORIZONT Kongress Dora Osinde (Ogilvy Deutschland), Larissa Pohl (WPP Open X Europe) und Ingrid Rudolph-Steffens (The Observatory).
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GWA-Präsidentin Larissa Pohl sprach beim Sommerfest des Agenturverbandes Klartext: "Wir erleben in allen Branchen eine Preissteigerung. Es gibt überhaupt keinen Grund, warum das bei uns nicht so sein sollte." Agenturleistung auf GWA-Niveau werde mehr und mehr zu einem knappen Gut, und knappe Güter seien teuer. Angesichts allgemein steigender Kosten sei ein Inflationsausgleich notwendig: "Wir können und sollten uns eine offensivere Haltung gegenüber unseren Kunden leisten." Pohl leitet im Hauptberuf seit vergangenem August als CEO das Team WPP Open X Europe, das exklusiv den WPP-Großkunden Coca-Cola betreut. Sie sieht die Werbungtreibenden beim Thema Inflationsausgleich in der Pflicht: "Kunden tragen hier eine Mitverantwortung für den Erhalt und die Pflege der Agenturlandschaft, auf die sie zurückgreifen."

Tipps für Agenturen: Ingrid Steffens, Geschäftsführerin The Observatory, im Gespräch mit HORIZONT-Blogger Mirko Kaminski
Youtube / Horizont
Tipps für Agenturen: Ingrid Steffens, Geschäftsführerin The Observatory, im Gespräch mit HORIZONT-Blogger Mirko Kaminski
Natürlich sind erhöhte Preise keineswegs leicht durchzusetzen – schließlich hat auch die Kundenseite mit steigenden Kosten zu kämpfen und ist daher auf der Suche nach Einsparpotenzialen. Das kann nicht zuletzt Ingrid Rudolph-Steffens bestätigen, Geschäftsführerin des Beratungsunternehmens The Observatory. Sie unterstützt Marketingabteilungen unter anderem bei der Auswahl von Agenturpartnern. Was Agenturen in der Preisdiskussion helfen kann, verriet sie im Dezember im Gespräch mit dem HORIZONT-Videoblogger Mirko Kaminski: "Bei Bestandskunden ist es sinnvoll, sich mit dem Einkauf an einen Tisch zu setzen und die Karten offen zu legen", so Rudolph-Steffens. Das habe sich bereits bei den Schwierigkeiten während der Corona-Pandemie bewährt. Bei Neukunden sollten die Agenturen dagegen den speziellen Mehrwert ihrer Arbeit herausstellen. Dieser könne auch darin bestehen, dass die Agentur einen Beitrag zur Nachhaltigkeitsstrategie des Kunden leisten kann. Ob das reicht?
Ex-Granny-Geschäftsführerin Dora Osinde tritt in dieser Woche ihren Job bei Ogilvy Deutschland an
Katja Kuhl
Ex-Granny-Geschäftsführerin Dora Osinde tritt in dieser Woche ihren Job bei Ogilvy Deutschland an
Mit Larissa Pohl und Ingrid Rudolph-Steffens diskutiert in Frankfurt eine Managerin, die den Wert kreativer Arbeit sehr gut einschätzen kann: Dora Osinde, die am morgigen Mittwoch ihren neuen Job als Chief Creative Officer bei Ogilvy Deutschland antritt. Sie kommt von der Berliner Socialtainment-Agentur Granny, wo sie seit Januar 2022 als Geschäftsführerin tätig war. Zuvor arbeitete Osinde als Global Creative Marketing Managerin für den Streamingdienst Netflix. Bei Ogilvy soll sie nicht nur das Geschäft ausbauen, sondern auch das hauseigene Modell "Creativity+" vorantreiben, also die Verknüpfung von Kreation mit Technologie und Daten – auch für den "Agenturen-Talk" in Frankfurt eine spannende Perspektive.

Was erwartet die Gäste sonst noch beim HORIZONT Kongress, der am 29. und 30. Juni 2023 in Frankfurt stattfindet? Sehr viel! Der Branchengipfel dreht sich einmal mehr um alle relevanten Entwicklungen, die die Branche heute und morgen bewegen. Hochkarätige Expertinnen und Experten aus Unternehmen, Agenturen und Medienhäusern diskutieren über die aktuellen Trends in Marketing und Media, über Künstliche Intelligenz und Open AI, das Metaverse, die Medienpolitik, den Fachkräftemangel, Nachhaltigkeit, New Work, Diversity, Pricing in der Inflation, die Generation Z, die Post-Cookie-Ära und vieles mehr. Durch das Programm des HORIZONT Kongress führen die TV-Moderatorin Jessica Libbertz und die HORIZONT-Redaktion.
DER HORIZONT KONGRESS
Der HORIZONT Kongress findet am 29. und 30. Juni 2023 im Gesellschaftshaus im Palmengarten in Frankfurt statt. Einer der Höhepunkte ist die Verleihung des HORIZONT Award an die Männer und Frauen des Jahres. Alle Informationen gibt es auf der Website des HORIZONT Kongresses. Der Preis für die Teilnahme beträgt zum Early-Bird-Tarif 940 Euro (zzgl. MwSt.). Inbegriffen ist die Teilnahme am HORIZONT Kongress und am HORIZONT Award. Veranstalter des HORIZONT Kongress 2023 sind HORIZONT und dfv Conference Group.

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