Woodstock dauerte drei Tage - die Folgen des auf dem Festivalgelände weggeworfenen Plastiks werden Jahrhunderte zu spüren sein, so die Botschaft der Kampagne
Seit dem Beginn der Corona-Pandemie ist das zuvor allgegenwärtige Thema Nachhaltigkeit in den Hintergrund gerückt. Die Deutsche Umwelthilfe will nun daran erinnern, dass uns auch das Thema Plastikmüll noch eine Weile beschäftigen wird.
Dafür hat die NGO im März die Kampagne "Forever Lasting Moments" gestartet. Auf den Motiven sieht man Momentaufnahmen, die aus verschiedenen Gründen Geschichte geschrieben haben. Was alle Motive gemeinsam haben: Sie werden durch Angabe eines bestimmten Zeitraumes in ihren historischen Kontext gesetzt - und auf ihnen spielen auch ein oder mehrer Plastikgegenstände eine Rolle.
Die Botschaft: Egal, wie ikonisch einer der gezeigten Momente auch war, die Langzeitfolgen des Wegwerfplastiks sind ungleich schwerwiegender. So zeigt eines der Motive eine Szene von der UN-Klimakonferenz 2016. Die dort getroffenen Vereinbarungen hielten lediglich zwei Jahre, während die bei der Konferenz verwendeten Einweg-Plastikflaschen, die auf dem Bild deutlich zu sehen sind, hingegen noch weitere 446 Jahre überdauern können.
Forever Lasting Moments: Ikonische Momente, neu interpretiert
"Mit diesen drastischen Gegenüberstellungen möchten wir auf die katastrophalen und langanhaltenden Umweltauswirkungen von Einweg-Plastikprodukten aufmerksam machen und Verhaltensänderungen anregen", sagt
Thomas Fischer, Leiter Kreislaufwirtschaft bei der Deutschen Umwelthilfe. "Die emotional aufgeladene Motivauswahl hilft dabei, das eigene Zeitgefühl zu überprüfen und ein neues Bewusstsein für die Langlebigkeit dieser Produkte in der Natur zu schaffen."
Trotz der Auswirkungen der Kontaktbeschränkungen auf die Wirksamkeit von Außenwerbung spielt Out of Home eine wichtige Rolle bei der Medialisierung der Kampagne. Ab dem 14. April sind alle vier Motive als 18/1-Plakate für neun Tage in Düsseldorf zu sehen (Media: Ströer Sales & Services). Seit Anfang März bis Ende April erscheinen die Motive außerdem als Anzeigen in Lokalzeitungen im Rhein-Main-Gebiet. Außerdem wird die Kampagne digital umgesetzt. So kommen Social Media und Newsletter zum Einsatz, außerdem hat die Deutsche Umwelthilfe
eine Microsite zu dem Thema.
Umwelthilfe-Chef Jürgen Resch beim DMK 2019
"Wir sind radikal"
Jürgen Resch, Chef der Deutschen Umwelthilfe, trifft auf Hans-Peter Kleebinder, Ex-Automanager und heute als Mobilitätsexperte unterwegs. Am Ende des Deutschen Medienkongresses geht es um den Diesel, das Versagen der deutschen Politik und die Mobilität der Zukunft. ...
Für die Kreation zeichnet
Havas Düsseldorf verantwortlich. Es ist das erste Mal, dass die Agentur für die Deutsche Umwelthilfe tätig geworden ist. Ob die Zusammenarbeit weitergeht, lässt sich jetzt noch nicht sagen, denn "Forever Lasting Moments" ist eine Projektarbeit und kein fester Etat.
"Wir wünschen uns, dass die Kreativität in dieser Kampagne dazu beiträgt, uns und unser Verhalten in Bezug auf Einwegplastik kritisch zu hinterfragen – die Alternativen sind da", sagt
Eric Schoeffler, CCO Havas Germany. Bei der Agentur waren auch
Tobias von Aesch und
Tobias Rabe (Creative Direction),
Till Overwien und
Alex Aussem (Art Direction),
Leonid Ryazanskiy und
Yanick Fischer (Copy) sowie
Sofia Panek (Account Direction) beteiligt.
ire